Zwischenfazit SC Freiburg: Auf dem richtigen Weg

Der Umbruch war groß. Das Gesicht des Kaders beim SC Freiburg hat sich nach dem Abstieg erheblich verändert. Viele Fragezeichen standen hinter der Leistungsfähigkeit von Christian Streichs Mannschaft, Skepsis gab es vor allem von Seiten der Fans. Nach fünf Spielen stehen nun 12 Punkte zu Buche und ein wenig Anlass für Optimismus gibt es damit wohl doch. Auch wenn dieser aktuell noch gedämpft sein sollte.

Schwolow als sicherer Rückhalt

Auf der Torwartposition, soviel lässt sich langsam konstatieren, hat man mit der Rückholaktion von Alexander Schwolow eine richtige Entscheidung getroffen. Das Eigengewächs hat bislang alle Spiele bestritten und dabei einen soliden Eindruck hinterlassen. Beim Auswärtsspiel in Düsseldorf konnte der 23-Jährige durch einen gehaltenen Elfmeter in der Schlussphase gar zum Matchwinner werden.

Positiv ist ebenfalls die Entwicklung im Defensivverbund zu bewerten. Mit Christian Günter auf links und Mensur Mujdza auf rechts haben sich zwei Altbewährte einen sicheren Stammplatz erkämpft. Im Zentrum hat überraschend Immanuel Höhn bislang alle Partien über die volle Distanz bestritten. Der Freiburger Fußballschüler, der in Liga 1 nie zum festen Stammpersonal gehörte, scheint endlich den Durchbruch geschafft zu haben. Daneben ist die Entdeckung der letzten Partien Jonas Föhrenbach. Der Youngster musste nach der Sperre von Marc Torrejon einspringen und erwies sich als zuverlässig.

Grifo durchweg in Spiellaune

Im Mittelfeld haben sie bereits klare Hierarchien herausgestellt. Kapitän Julian Schuster ist dabei vorerst überraschend außen vor geblieben – auf der Doppel-Sechs baut der Trainer aktuell auf Neuzugang Amir Abrashi aus der Schweiz sowie auf Nicolas Höfler, der nach einiger Zeit nun ähnlich wie Höhn endlich seinen festen Platz gefunden hat. Die Kombination der beiden kampfstarken Abräumer gibt dem Sportclub-Spiel Sicherheit – für die spielerischen Highlights sorgte nicht zuletzt deshalb davor Vincenzo Grifo als falsche Neun. Der Deutsch-Italiener, der aus Hoffenheim kam, zeigte sich fast durchweg in Spiellaune, wurde nun aber durch eine Knieverletzung gebremst. Seine Qualität in den kommenden Wochen gleichwertig zu ersetzen, wird fast unmöglich sein.

Ein scheinbar großes Problem vor Saisonbeginn schien die Besetzung der offensiven Außenbahn zu sein. Mit Maximilian Philipp und Mike Frantz wurde aber eine Lösung gefunden, welche Stand heute hervorragend funktioniert. Die beiden Allrounder bilden mit ihrer Dynamik eine passende Ergänzung zum klassischen Mittelstürmer Nils Petersen, den sie bedienen sollen. Bedenklich ist aber noch immer die Besetzung in der zweiten Reihe – die Alternativen Möller Daehli und Hedenstad wären wohl nicht in der Lage, einen gleichwertigen Ersatz darzustellen.

Petersen, immer wieder Petersen

Stichwort Petersen: der Königstransfer ist seinen Vorschusslorbeeren gerecht geworden. Mit fünf Toren in vier Partien liest sich die Bilanz ausgezeichnet. Zudem war er in der 1. Pokalrunde gleich viermal erfolgreich. Die Fans lieben ihn – eine bessere Win-Win-Situation kann es wohl nicht geben.

Der SC Freiburg ist auf einem guten Weg – und dabei sicher schon weiter, als man es vor Saisonbeginn vermuten konnte. Gerade offensiv fehlen vielleicht ein paar leistungsstarke Alternativen, um den momentanen zweiten Tabellenplatz langfristig zu verteidigen. Bleiben die Stammkräfte aber weitestgehend fit, gibt es wenige bessere Teams in dieser Liga.

 

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