SC Freiburg und der besondere Moment

Karim Guedé, so wird Christian Streich nicht müde zu erwähnen, sei ein Spieler für bestimmte Situationen. Der in Hamburg geborene Slowake war in seiner Zeit beim Sport-Club nie absoluter Stammspieler, aber immer fester Bestandteil des Teams. Der wuchtige Stürmer bringt in puncto Einsatz und Willen das ein, was ihm an Torgefahr abgeht. Zumindest meistens, denn an diesem Wochenende war alles anders...

Guedé braucht nur fünf Minuten

Man schrieb die 86. Spielminute auf der Ostalb. Im Freitagsspiel zwischen dem 1. FC Heidenheim und den Gästen aus dem Breisgau stand es 1:1 in einem Fußballspiel auf überschaubarem Niveau. Grund genug für Trainer Streich, eben eine dieser „bestimmten Situationen“ zu wittern. Für den wuseligen Dribbler Maxi Phillipp warf er seinen Kampfkoloss ins Rennen – um Schönspielerei ging es in diesem Spiel ohnehin zu keiner Sekunde. Es dauerte keine fünf Minuten, da war es passiert: Guede erkämpfte selbst im Mittelfeld den Ball, spielte einen mal wieder nur geradeso genauen Pass und startete ins Sturmzentrum. Eine verunglückte Eingabe ließ der Heimkeeper prallen und plötzlich war der Joker zur Stelle. 1:2, der Siegtreffer für den Tabellenführer in der letzten Sekunde. Ausgerechnet durch einen Spieler, der sich an sein letztes Tor vermutlich selbst nicht mehr erinnerte. Eine dieser Feel-good-Momente, für die man den Fußball liebt – sofern man auf der Siegerseite steht.

Auswärts immer noch anfällig

Für die Heidenheimer war die Niederlage hingegen zweifellos sehr bitter. Sie hatten dem Favoriten über 90 Minuten einen aufopferungsvollen Fight geliefert, schnupperten nach der frühen Führung durch Schnatterer sogar an der Überraschung  – ohne Belohnung. Die Freiburger hingegen mussten erkennen, dass sie auswärts noch immer sehr anfällig sind – auch wenn ihnen das Glück diesmal hold war: Nils Petersen per Elfmeter und eben der Last-Minute-Lucky-Punch, viel mehr kam nicht. In der Tabelle sind die drei Punkte jedoch Gold wert. Die Konkurrenz patzte fast ausnahmslos, an der Spitze konnte man sich somit erstmals ein wenig absetzen. Nächster Gegner ist der 1.FC Union Berlin, dann jedoch wieder vor heimischer Kulisse. An der Dreisam ließ man bislang in diesem Spieljahr wenig anbrennen – gut möglich also, dass ein weiterer besonderer Moment auf die Fans wartet.

 

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