Montagsspiel: Elfmeter oder kein Elfmeter, das ist hier die Frage

Mit der am Freitag gestarteten Saison 2019/20 gibt es erstmals in der 2. Bundesliga einen eingreifenden Videobeweis, der schon am 1. Spieltag die Gemüter erhitzte. In der Partie zwischen Arminia Bielfeld und dem FC St. Pauli nahm Schiedsrichter Bastian Dankert einen Elfmeter nach Ansicht der Bilder zurück - sehr zum Unmut der Heimmannschaft.

Klos hält Nutzung für "sinnlos"

Daniel Buballa stoppte eine Flanke von Jonathan Clauss - erst mit dem Oberschenkel, dann mit dem Unterarm. Für den Unparteiischen Bastian Dankert eine klare Sache: Es gab Strafsto´ß für Arminia. Doch als Kapitän Fabian Klos bereits am Elfmeterpunkt stand, bekam der Schiedsrichter einen Hinweis und erstmals griff in Bielefeld der Videoassistent ein. "Der Videobeweis ist - wenn er so genutzt wird -, sinnlos", schimpfte der vorgesehene Elfmeterschütze Klos im Nachhinein gegenüber dem "Kicker", denn Dankert nahm den Strafstoß nach Ansicht der Videobilder zurück.

Was war das Problem? Wie bereits erwähnt, erwischte Buballa den Ball zuerst mit dem Oberschenkel - also regelkonform. Dass der Ball danach an seine Hand sprang, ist laut Regeländerung nun kein Vergehen mehr. Denn nach Paragraf zwölf heißt es nun im Regelwerk: Es liegt kein Vergehen vor, wenn der Ball "direkt vom Kopf oder Körper (einschließlich des Fußes) des Spielers an dessen Hand/Arm" springt. Daran hielt sich Bastian Dankert, was logischerweise den Unmut der Bielefelder nach sich zog.

Dankert: "Eine Fehlentscheidung von uns"

"Wenn man als Schiedsrichter die Möglichkeit hat, sich das beliebig oft anzugucken, dann ist mir die Entscheidung unbegreiflich", legte sich Klos entgegen des Schiedsrichters auf ein klares Handspiel des Pauli-Abwehrspielers fest. Und auch Arminia-Trainer Uwe Neuhaus war bei seinem Stürmer: "Für mich ist es ein Elfmeter. Ich habe gehört, dass alles einfacher sein soll mit der Handregelung, da habe ich heute natürlich nicht den Eindruck." Die Regeln sind allerdings klar, der Ärger der Bielefelder trotzdem nachzuvollziehen - bedenkt man nämlich die möglichen Folgen: Sofern ein Spieler nicht auffällig offensichtlich mit der Hand zum Ball geht, könnte das "direkte Handspiel" durchaus versteckt und trotzdem angewendet werden.

Bastian Dankert dagegen ist keine Schuld zuzuweisen: Er hielt sich strick an Paragraf 12. "Mir war schnell klar, dass das eine Fehlentscheidung von uns war. Deswegen habe ich dann auf Weiterspielen entschieden und den Elfmeter zurückgenommen. Genau dafür ist die Regel geändert worden, denn noch unabsichtlicher kann man sich den Ball nicht an die Hand spielen", legte sich der Unparteiische fest. Und doch bleibt es irgendwie wie im Deutsch-Unterricht aus der Schule, in denen es heißt: Schreibe deine eigene Meinung auf, aber habe bloß nicht die Falsche - sonst gibt es keine Punkte.

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