Badstuber fliegt und motzt: VfB kassiert zweite Niederlage

Verkehrte Welt in Stuttgart: Statt zweier Heimspielsiege in Folge zu feiern, stolperten die Schwaben eine Woche nach der 1:2-Pleite gegen den SV Wehen Wiesbaden erneut. Dieses Mal musste sich das Team von Trainer Tim Walter ausgerechnet gegen dessen Ex-Klub aus Kiel geschlagen geben. Zu viel für die Nerven von Holger Badstuber.
Badstubers spezieller Abgang
Zuerst feierte der Tabellenletzte aus Wiesbaden einen Sieg in der Mercedes-Benz-Arena, nun erzielte ein weiteres Sorgenkind aus dem Abstiegskampf einen Erfolg gegen den VfB Stuttgart: Holstein Kiel. Knackpunkt in der Partie war unzweifelhaft die Gelb-Rote Karte gegen Ex-Nationalspieler Holger Badstuber in der 53. Minute, die den Gemütszustand des Innenverteidigers zum Überkochen brachte.
"Ihr seid Muschis geworden!", war in den Außenmikrofonen des Stadions zu hören, als Badstuber wütend den Platz verließ - eine verbale Notiz für das Schiedsrichtergespann um Benedikt Kempkes, der die Ampelkarte nach langwierigem Trikotzupfen zog.
"Unnötig, aber Fußball-Deutsch"
Prompt darauf folgte der Treffer zum 0:1-Endstand aus Stuttgarter Sicht. Das Spiel entglitt den Schwaben, die bis dahin mehr als doppelt so viele Pässe gespielt hatten, als ihr Gegner. "Wir sind der VfB Stuttgart, wir müssen auch mit 10 Mann dominieren!", schimpfte auch VfB-Coach Tim Walter gegenüber der "Bild", von der Aussage seines geschassten Abwehrchefs wollte der Fußballlehrer zunächst nichts wissen: "Ich will mich selbst davon überzeugen, deswegen kann ich dazu nix sagen."
Das holte der Cheftrainer allerdings schnell nach und ergänzte, dass er eine Strafverlängerung seitens des DFB nicht ausschließen wolle: "Aber wer den Fußball kennt weiß, dass es nicht immer alles zaghaft ist." Auch Sportdirektor Sven Mislintat wolle die Aktion nicht auf die Goldwaage legen, dem stimmte auch Stürmer Mario Gomez zu: "Falls das Wort gefallen ist, wäre es unnötig. Aber auch Fußball-Deutsch. Und in der Emotion fallen auf dem Platz noch ganz andere Wörter." Das letzte Wort wird in diesem Fall dann aber wohl der DFB haben. Über seinen Twitter-Account entschuldigte sich der Ex-Nationalspieler bereits.