St. Pauli rettet Remis im Nachholspiel: "Ist ein goldener Punkt"

Der FC St. Pauli hat im Nachholspiel mit den Würzburger Kickers einen Punkt geholt. Damit verweilen die Kiezkicker weiterhin auf einem direkten Abstiegsplatz, zudem blieben die Hamburger in ihrem zwölften Spiel in Folge ohne Niederlage. Cheftrainer Timo Schultz steht nicht zur Debatte - weil FCSP-Präsident Oke Göttlich gesehen hat, zu was die Mannschaft in der Lage war.
"Es geht um Leidenschaft"
Die Not beim FC St. Pauli war groß, als das Team von Cheftrainer Timo Schultz mit einem 0:1-Rückstand und der Belastung einer Gelb-Roten-Karte gegen Kapitän Marvin Knoll in die Halbzeitpause ging. Ausgerechnet Ex-Würzburger Rico Benatelli sicherte den Kiezkickern am Ende des Tages einen Punkt in Unterzahl - doch die Situation in Hamburg wirkt dadurch nicht weniger bedrohlich. "Wir gehen den Weg mit Timo Schultz unbeeindruckt weiter und werden auch weiter kompromisslose Entscheidungen treffen", verteidigte FCSP-Präsident Oke Göttlich das weitere Festhalten am Coach, der nun seit zwölf Spielen ohne Sieg dasteht.
Das Problem sei aber nicht der Trainer. "Es geht um Leidenschaft, um das, was auf dem Feld passiert, und darum, dass der FC St. Pauli mehr aus seinen Möglichkeiten macht", erklärte Göttlich vehemenent, was ihm innerhalb der Mannschaft aktuell fehlt. Dass sie dazu in der Lage ist, sah der Vereinsboss in der zweiten Halbzeit des Nachholspiels: "Wir müssen mehr machen. Wir haben in der zweiten Halbzeit zu zehnt dann ja auch gesehen, dass wir in der Lage sind, ein aggressiveres Spiel zu spielen." Somit wird der FCSP weiter am Trainer festhalten, möglicherweise aber nicht an einzelnen Personalien des Kaders. Mit Robin Himmelmann ist beispielsweise der jahrelange Stammkeeper bereits aus dem Spieltagskader verschwunden.
Klub vor kritischen Entscheidungen
Werden nun weitere Spieler das gleiche Schicksal teilen müssen? "Wir sehen einfach, dass wir gewisse Dinge verändern müssen, auch mit kompromisslosen Entscheidungen, für die wir gerne auch kritisiert werden. Das halten wir weiter aus und wir werden sie weiter treffen", kündigte der Vereinspräsident vielsagend an. Die Aufgabe vom Cheftrainer wird dennoch sein, nun die geforderte Leidenschaft aus seinen Spielern heraus zu kitzeln.
In Würzburg gelang das während der Halbzeitpause, wie Schultz beschrieb: "Ich habe meiner Mannschaft in der Halbzeit gesagt, dass es ein psychologischer Vorteil sein kann mit einem Mann weniger, weil die Würzburger nur noch was zu verlieren hatten." Ein Rechtsschuss von Benatelli in der 57. Spielminute sorgte für den entsprechenden Ausgleich, der dem FCSP zumindest die Schlagdistanz zum rettenden Ufer wahrte und den FWK auf Abstand hielt. Schultz war sich daher sicher: "Alles in allem, mit dem Spielverlauf und einem Mann weniger, ist es ein goldener Punkt und den nehmen wir gerne mit." Darüberhinaus helfen wohl nur noch Siege.