Neunte Niederlage in Serie: Osnabrück weiter im freien Fall

Mit losgelöster Handbremse setzt der VfL Osnabrück seine Talfahrt fort und kassierte in Sandhausen eine 0:3-Niederlage. Bereits nach fünf Spielminuten prägte ein Platzverweis gegen die Niedersachsen das Spiel, welches aufgrund der Pleite gegen einen direkten Konkurrenten zur neuen Konstellation im Keller sorgte. An der Seitenlinie warten die VfL-Fans noch auf eine Entscheidung.

"Florian macht guten Job"

In seiner zweiten Partie als Interimstrainer versuchte Florian Fulland mit personellen Wechseln eine Wende beim VfL Osnabrück herbeizuführen. Doch das Startelf-Debüt in dieser Saison war für Innenverteidiger Adam Susac bereits nach fünf Zeigerumdrehungen schon wieder beendet, während Torhüter Moritz Nicolas seine Feuertaufe daraufhin per Strafstoß erlebte. "Das Spiel hätte nicht unglücklicher für uns starten können", erläuterte Fulland nach der 0:3-Niederlage in Sandhausen, dass der Platzverweis gegen Susac, der Elfmeter und der frühe Rückstand dem VfL schon früh das Genick brachen. Zwar konnte sich die Mannschaft defensiv stabilisieren, doch in der Offensive zeigten sich die Lila-Weißen dafür nur selten.

"Wir haben uns zu sehr auf das körperlich robuste Spiel eingelassen und zu viele lange Bälle gespielt", ärgerte sich der Interimstrainer weiterhin über den Spielverlauf, in dem die spielerischen Lösungen auf der Strecke blieben. Für Fulland war klar: "Zudem haben wir zu wenige Zweikämpfe gewonnen, um mit zehn Mann bestehen zu können." Ist das Experiment mit dem 36-Jährigen nach zwei Partien bereits gescheitert? Den Negativlauf konnte Fulland nicht beenden, stattdessen reihten sich zwei weitere Niederlagen ein. Insgesamt kassierte der VfL nun schon neun Pleiten in Folge.

Das hat Konsequenzen in der Tabelle - wohl aber nicht für Fulland. Sport-Geschäftsführer Benjamin Schmedes war vom Interimscoach überzeugt, wie er gegenüber der "NOZ" verdeutlichte: "Florian macht einen guten Job. Er hat, ungeachtet der Ergebnisse, eine zielgerichtete Ansprache gegenüber der Mannschaft und klare Ideen."

"Situation ist prekär"

Ein Wechsel an der Seitenlinie könnte dennoch zeitnah folgen. Mit Manuel Baum wird neuerdings ein prominenter Name aus der Bundesliga gehandelt. "Es ist normal, dass viele Namen gehandelt werden, ich kommentiere diese aber nicht", erklärte Schmedes angesichts der Gerüchte um den Coach, der in dieser Saison bereits beim FC Schalke 04 tätig war. Zuvor wurde Baum über die Jahre hinwegs als Trainer des FC Augsburg in der Bundesliga bekannt. Wann eine Trainerentscheidung beim VfL fällt, ließ sich Schmedes jedoch ebenso offen: "Unsere Situation ist prekär, dessen bin ich mir absolut bewusst."

Prekär trifft es, weil der VfL seinen Vorsprung verspielt hat. Drei Tage nach dem Jahreswechsel siegten die Osnabrücker in Kiel, damals standen die Lila-Weißen satte elf Punkte vor dem SV Sandhausen. Mit der 0:3-Niederlage gegen den SVS schloss jener Klub auf dem Abstiegs-Relegationsrang zum VfL auf - und nur noch ein Punkt trennt die Osnabrücker von Sandhausen. Sogar der Absturz auf einen direkten Abstiegsplatz droht, weil auch Braunschweig lauert. "Ich habe der Mannschaft mit auf den Weg gegeben, dass es wichtig ist, eng zusammen zu bleiben und weiter hart zu arbeiten", schwor Fulland die Truppe weiter ein.

Ob er davon selbst noch ein Teil sein wird?. Wie es in dieser Woche beim VfL weitergeht, ließ auch der 36-Jährige offen: "Wir haben ganz klar abgesprochen und kommuniziert, dass ich bis Sandhausen Trainer bin. Ich habe jetzt erstmal nicht weiteres gehört, dementsprechend werde ich das Training morgen früh vorbereiten."

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