Werder trotz Sieg unzufrieden: "Vom Spiel her geht da aber mehr"

Der Bremer Erfolgslauf unter Ole Werner hält an. Mit 2:1 setzten sich die Hanseaten zu Hause gegen Dynamo Dresden durch, holten somit 28 von 30 möglichen Punkten mit ihrem neuen Trainer. Dabei musste das Team sogar den ersten Rückstand seit Monaten verkraften.
"Wir glauben an unsere Qualität"
Es war eine fast vergessene Gefühlslage an der Weser. Erstmals unter der Leitung von Werner - also immerhin schon seit Anfang Dezember - kassierte die Mannschaft einen Rückstand. Denn bereits nach zwei Minuten hatte Ransford-Yeboah Königsdörffer die abstiegsbedrohten Gäste aus Sachsen in Führung gebracht. Nach einem Eckball musste der 20-Jährige den Ball nur noch über die Linie drücken. "Unser Start war Mist", stellte Marco Friedl deshalb ohne Umschweifen fest. Auch Werner monierte: "Wir waren in den ersten Minuten nicht gut auf dem Platz, Dresden hatte eine ganz andere Intensität, eine andere Laufbereitschaft."
Doch mit dem Selbstvertrauen eines Tabellenführers reagierten die Hausherren, wären durch Marvin Ducksch eine Minute später fast zum Ausgleich gekommen. Doch der SVW ließ nicht locker und belohnte sich nach 16 Minuten: Nach einem Doppelpass mit Ducksch war Niclas Füllkrug vor dem Tor und traf das vierte Spiel in Serie. "Wir wissen, dass wir bei jedem Spielstand noch gewinnen können. Wir glauben an unsere Qualität. Dieses Gefühl zu haben, ist extrem gut. Von der Bilanz her ist es zufriedenstellend, vom Spiel her geht da aber mehr. Das muss viel klarer sein", sagte der Torschütze.
Lob an Sturmduo
Der das Spiel kurz vor dem Pausenpfiff drehte: Nach einer Flanke von Christian Groß köpfte der 29-Jährige ein, erzielte sein achtes Tor in den vergangenen sieben Partien. "Die zwei sind überragend. Die Statistiken sprechen für sich. Sie sind unfassbar wichtig. Ihre Bedeutung fürs Team geht weiter über die Tore hinaus. Wenn einer unglücklich agiert, ist der andere da", schwärmte Friedl vom Traum-Sturm-Duo Füllkrug und Ducksch, das zusammen schon 28 Tore und 15 Vorlagen beisteuerte.
Doch Dynamo war in der Folge wie auch schon zuvor ein unangenehmer Gegner, offenbarte immer wieder Lücken in der Bremer Defensive. Mit einem lockeren Heimsieg wurde es deshalb nichts. "Am Ende haben wir in meinen Augen zu sehr mit dem Feuer gespielt. In den nächsten Wochen müssen wir das besser ausspielen", sagte Friedl. Mitchell Weiser betonte, die Spieler hätten an ihre "Qualitäten geglaubt. Heute war nicht alles perfekt und es gibt einiges, woran wir arbeiten müssen".
"Schauen nicht auf die Tabelle"
Denn der Druck wird in den kommenden Wochen immer größer. Nach der beeindruckenden Serie in den vergangenen Wochen ist das Team als Tabellenführer zum Gejagten geworden, hat immer mehr zu verlieren. Der Vorsprung auf Rang vier, den ersten Nicht-Aufstiegsplatz, beträgt sechs Punkte. Nach dem Duell gegen den 1. FC Heidenheim am Samstag steht eine Woche später das Duell gegen den Zweiten aus Darmstadt an. Die Konkurrenz wartet nur auf Ausrutscher. Werner betonte jedoch: "Wir schauen nicht auf die Tabelle. In dieser Liga ist kein Sieg ist selbstverständlich, das zeigen die Ergebnisse vom Wochenende."