KSC nach Aufholjagd: "Sind erst vom Hof, wenn wir weggefahren sind"

In einer Begegnung mit zwei grundverschiedenen Halbzeiten holt der Karlsruher SC einen Zwei-Tore-Rückstand auf und feiert beim 2:2 gegen Fortuna Düsseldorf letztlich noch einen Punktgewinn. Für Trainer Christian Eichner, der mit dem Auftritt seines Teams zunächst alles andere als zufrieden war, kam das Comeback nach der Halbzeit nicht wirklich überraschend. Ein Grund dafür sei die Anpassungsfähigkeit seiner Elf gewesen.
Leistungssteigerung im zweiten Durchgang sichert einen Punkt
Nicht viel deutete in der Halbzeitpause daraufhin, dass der Karlsruher SC aus dem Spiel gegen Fortuna Düsseldorf am Ende noch etwas Zählbares mitnehmen würde. Schließlich lagen die Rheinländer nach Toren von Daniel Ginczek (31.) und dem ehemaligen Karlsruher Rouwen Hennings (38.) bereits mit 0:2 in Rückstand und schienen den Gästen auch sonst in allen Belangen unterlegen zu sein. Doch durch eine klare Leistungssteigerung im zweiten Durchgang und die Treffer von Marvin Wanitzek (66./Elfmeter) und Philipp Hofmann (83.) reichte es nach 90 Minuten immerhin noch zu einem Unentschieden.
Als Erfolgsrezept machte Trainer Christian Eichner hinterher nicht etwa seine Halbzeitansprache aus, sondern die Spielweise seiner Truppe, die im zweiten Durchgang recht schnörkellos daherkam und viele lange Bälle beinhaltete. "Bei allen wunderbaren Spielzügen und allen wunderbaren Systemwechseln ist es viel entscheidender, dass ich mich auch anpasse an diese Liga. Das hat die Mannschaft in der zweiten Halbzeit dahingehend gemacht, dass wir es einfach gehalten haben. Das ist nicht immer schön. Aber es geht darum zu punkten in dieser Phase der Saison", sagte der 39-Jährige auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
"Es ist etwas passiert, was ich verboten habe vor dem Spiel"
In der ersten Halbzeit bekam Eichner hingegen noch etwas zu sehen, das ihn ganz und gar nicht erfreute: "Es ist etwas passiert, was ich verboten habe vor dem Spiel: zu stehen und zu warten, bis die Fortuna den Ball gewinnt, um dann ihre große Qualität auf das Parkett zu bekommen." Mit dieser Passivität hatten die Badener zunächst gar nichts zu melden und durften sich sogar glücklich schätzen, dass sie nach den ersten 45 Minuten nicht noch weitere Gegentreffer kassiert hatten.
Um so bemerkenswerter die Steigerung nach der Pause, die Eichner aber auch nicht komplett überraschte: "Ich bin überzeugt davon, dass wir eine Mannschaft sind, die du wirklich erst vom Hof hast, wenn wir weggefahren sind." Entscheidend dafür sei vor allem auch die Geschlossenheit des Teams gewesen: "Diese Mannschaft funktioniert nicht über Einzelleistungen und individuelle Geschichten. Das ist immer das Gemeinschaftswerk", so der KSC-Coach weiter, der mit seiner Mannschaft auf Platz Neun nun einen Vorsprung von zehn Punkten auf den Relegationsrang vorweisen kann.