F95 nach Pokal-Aus rehabilitiert: "Rucksäcke waren etwas schwerer"

Fortuna Düsseldorf wirft den Ballast vom Pokal-Aus ab. Am vergangenen Sonntag konnte sich die Thioune-Elf mit einem späten 2:0-Sieg gegen den SV Sandhausen durchsetzen. Trotzdem fiel das Toreschießen wieder einmal nicht leicht, bis zum Ende blieben die Landeshauptstädter aber geduldig - und belohnten sich.
"Dass so ein Ding für uns reinfällt, tut gut"
Unter der Woche mussten sich Daniel Thioune und seine Mannschaft im Elfmeterschießen geschlagen geben, obwohl die Fortuna zum Ende der regulären Spielzeit eigentlich alles im Griff hatte und in der Verlängerung sogar den Lucky Punch auf dem Fuß bekam. "Das Nürnberg-Spiel hatten wir durchaus noch länger in den Köpfen", blickte Daniel Ginczek daher auf das bittere Aus im DFB-Achtelfinale zurück. Im Spiel gegen den SV Sandhausen blieben erneut viele Torchancen der Düsseldorfer ungenutzt. Bis zur 85. Spielminute jedenfalls. "Am Ende fällt das Tor durch einen abgefälschten Schuss von mir – vielleicht hat es das heute auch einfach gebraucht", nahm Tim Oberdorf seinen zweiten Saisontreffer dankend an.
"Dass am Ende so eines Spiels so ein Ding für uns reinfällt, tut gut, denn die Woche war für uns nicht einfach – das ist nicht von der Hand zu weisen", so Oberdorf. Denn die große Aufholjagd im Aufstiegsrennen blieb durch die vorherige 1:4-Pleite in Paderborn erst einmal unbefriedigend. Rouwen Hennings erhöhte das Ergebnis wenig später noch auf den 2:0-Endstand, die Vorlage kam von Unglücksrabe Jona Niemiec - er wurde im Pokal an der letzten Chance per Notbremse gehindert, scheiterte später beim entscheidenden Elfmeter. Jetzt durfte der 21-Jährige jubeln, die Düsseldorfer haben den Abstand auf den dritten Platz zumindest wieder auf fünf Punkte verkürzt.
Thioune erinnert an die Menschlichkeit
Für Cheftrainer Daniel Thioune war zunächst die Signalwirkung wichtiger. "Wir waren heute von Beginn an da", freute sich der F95-Coach über die Art und Weise des Auftritt. "Wir wussten, dass wir gegen einen defensiven Gegner Ballqualität brauchen. Das haben wir über 90 Minuten hinbekommen." Einzig die Minuten auf der Uhr liefen gegen die Fortuna, die lange auf den befreienden Treffer warten musste. Am Ende konnte Thioune aber stolz auf seine Mannschaft sein: "Wir haben in dieser Woche viel dafür getan, um uns in eine nicht optimale Situation zu bringen, und es ist nicht selbstverständlich, dass meine Mannschaft so eine tolle Reaktion darauf zeigt."
Der Fußballlehrer erinnert daran, dass die "Rucksäcke heute etwas schwerer als normalerweise" waren. Man dürfe nämlich nicht vergessen, dass man "es immer noch mit Menschen zu tun" habe. Daher freut es Thioune umso mehr, dass sich alle Beteiligten etwas Ballast von der Seele wegspielen konnten. "Wir haben auch heute gesehen, dass Spiele nie in der 60. Minute entschieden werden", macht Ginczek seinem Team Mut für die kommenden Aufgaben. Und auch Oberdorf blickte zuversichtlich voraus: "Es ist gut, dass wir das jetzt aus den Knochen und den Köpfen haben und uns wieder auf uns besinnen können."