Tore erforderlich: Hansa will "extrem dreckig und gallig" auftreten

Die Hansa-Kogge ist in unruhigem Gewässer unterwegs. Im Krisenduell mit Hannover 96 (Sonntag, 13:30 Uhr) hilft den Ostseestädtern nur ein Sieg, um wieder durchzuatmen. Cheftrainer Patrick Glöckner stattete seine Mannschaft unter der Woche wieder mit neuem Selbstvertrauen in der Sturmspitze aus - muss aber zugleich die komplette Innenverteidigung umbauen.

Verhoek und Hinterseer im Kader

Zwölf Tore erzielten die Rostocker in einem Geheimtest mit dem SV Pastow aus der Verbandsliga. Allein drei Treffer verzeichnete Lukas Hinterseer für sich, der sich zugleich mit dieser Leistung für den Spieltagskader qualifizierte. Auch John Verhoek kehrt zurück, sodass Patrick Glöckner die freie Wahl bei seinen Stürmern hat. So oder so: die Kogge sehnt sich nach Toren. "Johnny ist nicht der einzige, der für Tore verantwortlich ist", nahm der Hansa-Coach aber sogleich alle Spieler in die Pflicht.

Fünf Spiele ohne Tor seit dem Jahreswechsel nagen am Selbstbewusstsein. "Wir wollen die Jungs wider in ihre Leichtigkeit hinein bekommen. Das Spiel gegen den Karlsruher SC wirkte verkopft und war nicht das, was wir zuvor schon gezeigt haben", plädierte Glöckner darauf, den Druck von seinen Spielern zu nehmen. Von der Mannschaft bekam der Hansa-Coach die entsprechende Rückmeldung. "Das Teamgefühl ist nach wie vor gierig und griffig. Aber Fakt ist, dass es Ergebnisse gibt." Und die blieben in Rostock zuletzt zu oft aus. Im Krisenduell mit Hannover 96, das noch sieglos im neuen Jahr ist, geht es jetzt mal nicht gegen eine Spitzenmannschaft oder ein Team im Aufschwung.

"Wir hoffen, dass das aufgeht"

"Unsere Sinne sind geschärft", versicherte Glöckner daher. Umbauen muss der Cheftrainer in der Innenverteidigung, denn mit Damian Roßbach (Gelbsperre) und Rick van Drongelen (Bänderriss) fehlen zwei Stammspieler. Hinzu kommen noch die möglichen Ausfälle von Frederic Ananou und Morris Schröter. Als Alternativen in der Abwehrzentrale zählte Glöckner daher Ryan Malone, Thomas Meißner und auch Lukas Fröde auf. "Wir hoffen, dass das aufgeht und haben ein gutes Gefühl dabei", so Glöckner, der seine Spieler unter der Woche "an den richtigen Punkten abholen" wollte und "das ein oder andere Einzelgespräch mehr" geführt hatte.

Im Fokus blieb natürlich die eigene Torgefahr, die auch unabhängig vom Gegner sei. "Wir schauen auf uns. Ob Hannover in der Krise ist oder nicht, ist mir völlig egal. Ich will, dass unsere Jungs ihre beste Leistung auf den Platz bringen", wünschte sich Glöckner. Über eine gute Zweikampfquote wolle er "extrem dreckig und gallig" auftreten. Wohlwissend, dass die Situation auch bei einem Erfolgserlebnis brenzlig bleiben wird. Hätte ein neuer Stürmer im Winter geholfen? "Wir haben den Transfermarkt gut und lange beobachtet, aber die Situation hat sich nicht ergeben. Daher müssen wir unseren Spielern vertrauen, die wir hier haben, und das tun wir auch." Über einen Treffer der Rostocker würden sich gleich 4.500 Fans in Hannover freuen.

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