VfL Bochum: Traumstart perfekt

Ein Unentschieden gegen hochgehandelte Fürther, ein hoher Auswärtssieg beim Angstgegner in Aue. Dazu ein etwas überraschendes, aber hochverdientes Weiterkommen im DFB-Pokal gegen den Bundesligisten VfB Stuttgart (2:0). Die ersten Wochen der Saison 2014/2015 hätten für den VfL Bochum kaum besser laufen können. liga2-online.de zeigt im Folgenden die Gründe für den Aufschwung des Revierclubs.

Kaum Heimsiege, kein Kampfgeist in manchen Spielen, unzureichende Leistungen. Selten kam in der vergangenen Saison ein „Wir-Gefühl“ in Bochum auf. Kein Wunder also, dass nach der schlechtesten Zweitligasaison der Vereinsgeschichte über Peter Neururer diskutiert wurde. Heiße Diskussionen wurden geführt, letztlich überzeugte Manager Christian Hochstätter den Aufsichtsrat von Neururer – die Trainer-Legende durfte weitermachen. Eine schwierige Entscheidung, die aufgrund des Wunsches nach Kontinuität verständlich war – selbiges Verständnis beim Groß des VfL-Anhangs aber ausblieb. Doch eine gute Vorbereitung beruhigte die Gemüter, man war bereit, dem Führungsteam eine zweite Chance zu geben. Und das scheint sich auszuzahlen, denn durch gute Ergebnisse ist schon jetzt eine Euphorie entfacht, die in jeglicher Hinsicht positiv für den Verein aufzufassen ist.

Neuzugänge schlagen voll ein

Der Hauptgrund für den steilen Aufstieg des VfL ist sicherlich die Personalplanung, die voll aufzugehen scheint. Man wollte im Sommer der Stammelf ein hochqualitatives Gesicht geben, Chefcoach Neururer und Sportvorstand Christian Hochstätter zeigten dabei ein eindrucksvolles Händchen. Jan Simunek gilt als bester VfL-Transfer der letzten Jahre, eine ähnliche Erstbewertung bekommt Anthony Losilla. Simon Terodde und Stanislav Sestak harmonieren herausragend, auch die weiteren Offensivzugänge Michael Gregoritsch und Marco Terrazzino wissen durchaus zu überzeugen. Ähnliches gilt für Stefano Celozzi und Timo Perthel, wobei beim Außenverteidigerduo durchaus noch Luft nach oben ist – kein Wunder, sammelten sie bei ihren Ex-Vereinen kaum Spielpraxis. Zwar ist beim VfL ein Leistungsabfall innerhalb des Kaders erkennbar – zwei bis drei Stammspieler können aber ohne Qualitätsabfall problemlos ersetzt werden. Und: Weitere Transfers sind nicht ausgeschlossen. Es gibt schlimmere Personalsituationen, als die in Bochum.

Zusatzeinnahmen bringen neuen Spielraum  – kommt Sama?

Dem VfL brachte die zweite Pokalrunde insgesamt circa 250.000 Euro ein. Außerdem wurde am Transfer von Matthias Ostrzolek zum Hamburger SV partizipiert, durch eine Weiterverkaufsbeteiligung in Höhe von 20 Prozent wurden weitere 400.000 Euro eingenommen. Ein Teil des Geldes könnte für einen Innenverteidiger in die Hand genommen werden. Durch die gescheiterte Vertragsverlängerung von Lukas Klostermann wird hier ein Platz frei, als heißer Kandidat gilt Stephen Sama. Der 21-Jährige ist zwar vertragslos, darf einen Lizenzspielervertrag aber nur nach einer Zahlung in Höhe von 300.000 Euro (Ausbildungsentschädigung) an den FC Liverpool unterschreiben. Der Youngster ist schon längere Zeit beim VfL im Gespräch und hielt sich zuletzt im Training von Peter Neururer fit. Gut möglich also, dass man in Bochum jetzt die Chance ergreift und die Defensivquantität noch einmal verbessert.

 

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