Aalen gibt rechtzeitig vor dem Ostalbderby die Rote Laterne ab

Ein dickes Lebenszeichen sendete am 15. Spieltag der VfR Aalen an die Liga, wie Torschütze Collin Quaner treffend formulierte: „Der VfR lebt noch!“ Nicht viele hatten am Samstag auf das Schlusslicht von der Ostalb getippt. Immerhin war mit Fortuna Düsseldorf der seit elf Spielen und auswärts noch gänzlich ungeschlagene Tabellenzweite zu Gast beim VfR, der die letzten vier Spiele in Folge verloren hat. Doch am Ende stand es vor 7.107 Zuschauern 2:0 für den VfR Aalen, der damit die Rote Laterne auf die Hamburger Reeperbahn weiterreichte, nun auf Platz 16 steht und rechtzeitig vor dem brisanten Ostalbderby beim starken Aufsteiger 1.FC Heidenheim wieder neues Selbstbewusstsein bekommen hat.

Trainer Ruthenbeck ist mit dem Sieg jedoch nicht gänzlich zufrieden

Vor dem Spiel gegen Fortuna Düsseldorf musste der Aalener Trainer seine Startformation umstellen. Für Sascha Mockenhaupt spielte Kapitän Leandro Grech in der Innenverteidigung. Rechts hinten kehrte Phil Ofuso-Ayeh zurück. Hinter der Sturmspitze Collin Quaner agierten Nejmeddin Daghfous, Andreas Ludwig und Dominick Drexler. Mit dieser recht offensiven Taktik kam das Fortuna-Team um den Ex-Aalener Joel Pohjanpalo nicht zurecht, was unter anderem auch daran lag, dass die Aalener Mannschaft kämpfte und keinen Ball verloren gab. Die Maxime „Gras fressen“ die Ruthenbeck vor dem Spiel ausgab, setzte die Mannschaft um. In der 15. Minute erzielte Quaner nach Vorarbeit von Ofuso-Ayeh die Führung, die beinahe noch von Jürgen Gjasula erhöht wurde, doch sein Freistoß ging an die Latte. In der 59. Spielminute fiel dann durch einen unberechtigten Handelfmeter, verwandelt von Daghfous, das 2:0. Zwar hatte auch die Fortuna einige gute Chancen, doch der Sieg des VfR war verdient, da auch die Aalener noch Chancen vergaben, weshalb Ruthenbeck nicht ganz zufrieden war. „Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht, aber sicher kein überragendes“. Auch Quaner prangerte die Chancenverwertung an: „Wir haben wieder viele Chancen ausgelassen, dass muss in Zukunft besser werden!“

Im nächsten Spiel wartet das brisante Ostalbderby in Heidenheim

 Am Freitagabend (18.30 Uhr) steht nun das Spiel an, worauf die ganze Ostalb und Region Ostwürttemberg schon die ganze Saison hinfiebert, das Ostalbderby. Andreas Hofmann, aus der Region in Schwäbisch Gmünd geboren, erklärt gegenüber den "Aalener Nachrichten" die Bedeutung dieses Spiels: „Für mich ist es klasse, direkt vor der Haustür Fussball zu spielen. Natürlich freue ich mich besonders auf das Spiel. Es ist ein Highlight für die ganze Region“. Die Favoritenrolle liegt dabei beim zu Hause noch ungeschlagenen starken Aufsteiger von der Brenz. Der VfR ist bislang auswärts noch ohne Sieg.

Vor dem erstmaligen Aufeinandertreffen in der 2. Bundesliga trafen der VfR Aalen und der 1.FC Heidenheim in der jüngeren Vergangenheit schon im WFV-Pokal und in der 3. Liga aufeinander. Während beide WFV-Pokalspiele an den FCH gingen (4:0 in Heidenheim und 4:1 in Aalen) ist die Bilanz in der 3. Liga ausgeglichen. In der Saison 2010/11 gewann Aalen in der Scholz-Arena mit 2:1, das Rückspiel endete 0:0. In der Saison 2011/12 endete das Hinspiel in Aalen 0:0, während im Rückspiel Heidenheim mit 3:1 gewonnen hat. Doch am Ende stieg der VfR Aalen in die 2. Bundesliga auf, während dies den Brenzstädtern erst 2014 gelang. Zudem trafen beide Teams noch in einem Testspielturnier während der vergangenen Saison aufeinander, welches der VfR mit 3:0 gewonnen hat.

Beim VfR hat man keine Angst vor dem FCH. „Die spielen keinen besonderen Fussball. Der FCH ist nicht überragend. Aber die Heidenheimer sind sehr kompakt, spielen wie eine Mannschaft. Da läuft jeder für den anderen. Unsere Aufgabe wird sicherlich nicht einfach, aber es ist ein Derby, da kann alles passieren“, meint Kapitän Leandro, der nicht hofft, dass es zu Ausschreitungen unter den rivalisierenden Fangruppen kommt. Beide Fanlager machten sich in den letzten Spielen schon heiß aufs Derby und provozierten sich schon gegenseitig. So „spendeten“ die Heidenheimer „Fanatico Boys“ der Aalener „Crew Eleven“ ihre Choreografie vom Spiel gegen 1860 München, um die Aalener Fanszene anzustacheln, doch auch einmal eine eigene Choreografie auf die Beine zu stellen. Dazu am Montag Schweinsköpfe und ein Kreuz mit Bezug zum FCH vor einem Einkaufszentrum in Heidenheim, wobei noch unklar ist aus welchem Umfeld diese stammen, ob es Aalener oder gar Ulmer Fussballfans gewesen seien.

Für Brisanz ist in diesem Spiel auf jeden Fall gesorgt. Leidenschaft, Emotionen und Siegeswille sind gewünscht auf dem Platz und im friedlichen Umfang auch auf den Rängen und wenn der VfR so spielt wie gegen Düsseldorf, ist in Heidenheim auf jeden Fall eine Überraschung drin, auch der Derbysieg! Rund 2.000 Aalener Fans werden ihren VfR dabei lautstark unterstützen.

 

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