Ärgerliche BTSV-Pleite gegen Spitzenreiter: "So ist es manchmal"

In einem Duell auf Augenhöhe hatte Eintracht Braunschweig das Nachsehen gegenüber dem Tabellenführer aus Darmstadt (1:2). Dabei sah es fast so aus, als könnten die Niedersachsen zumindest einen Punkt nach Führung mitnehmen. Obwohl das Spiel ärgerlich für die Braunschweiger endete, waren die Protagonisten nicht unzufrieden.
"1:1 kam zu einem blöden Zeitpunkt"
Der unangefochtene Tabellenführer gegen die abstiegsbedrohte Eintracht? Kein Problem für die Braunschweiger, die bis zur Pause einem druckvollen Gegner standhielten. Und dann: Manuel Wintzheimer brachte den BTSV sogar vom Punkt in Führung (52.). Beinahe hätte das zum Punktgewinn ausgereicht, doch am Ende triumphierte doch noch der vermeintliche Favorit. "Man weiß, was auf einen zukommt, wenn man hier herfährt: Viel Qualität nach vorne, viele lange Bälle, viel Wucht", erklärte BTSV-Coach Michael Schiele nach dem Auftritt am Darmstädter Böllenfalltor. Unzufrieden konnte der 44-Jährige nicht sein.
"Wir hatten Möglichkeiten, es war eine ausgeglichene Partie. In der zweiten Halbzeit galt es dann die Druckphase genauso zu überstehen", so Schiele. Gerade nach dem Führungstreffer, denn Darmstadt ließ danach selbstverständlich nicht locker. Schiele sah das Unheil kommen: "In dieser Phase haben wir es nicht geschafft, uns zu befreien. Das 1:1 kam zu einem blöden Zeitpunkt." Denn die Lilien glichen in der Schlussphase aus, machten weiter Druck. Am Ende trug der Videoassistent seinen Teil dazu bei, dass ein Treffer in der Nachspielzeit anerkannt wurde. Aber war vorher nicht auch noch etwas?
VAR korrigiert zwei Szenen
"Danach sind wir noch einmal nach vorne gekommen und erspielen uns eine Szene, in der wir einen Elfmeter hätten bekommen können. Klar, nimmt er den Kontakt da an, der Schiedsrichter entscheidet sich anders, so ist es manchmal", blickte Schiele noch einmal auf eine Situation zurück, die sich beim Stand vom 1:1-Remis ereignete. In der 85. Spielminute wurde Jan-Hendrik Marx im Strafraum beackert, doch der VAR korrigierte einen Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Dr. Robert Kampka. Der BTSV-Coach nahm es sportlich. "Der anschließenden Druckphase haben wir einfach nicht überstanden. Trotzdem ein Kompliment an meine Mannschaft, sie haben über die 90 Minuten gut dagegen gehalten", schloss Schiele sein Fazit ab.
Wegen Meckerns sah Nathan de Medina in der Nachspielzeit noch die Gelb-Rote-Karte, das einzige echte Ärgernis für die kommende Woche. Wintzheimer, der erfolgreiche Torschütze vom Punkt, ging darüberhinaus mit der Einschätzung seines Coaches konform. "Ich glaube, dass wir mindestens einen Punkt oder auch die drei Punkte hätten mitnehmen können", erklärte der 24-Jährige nach seinem zweiten Tor im dritten Spiel. Das Team nahm er in Schutz: "Solche Dinger wie zum Schluss können immer passieren. Es ist schwer, wenn die Darmstädter die ganze Zeit solchen Druck machen, lange Bälle spielen." Über 80 Minuten habe der BTSV schließlich gut verteidigt, das Endergebnis bleibt ärgerlich. Aber: "Wir haben gegen den Spitzenreiter gespielt und waren auf Augenhöhe. Die Tore, die sie uns am Ende eingeschenkt haben, sollten wir so nicht mehr bekommen." Schon am Freitag (18:30 Uhr) geht es gegen Holstein Kiel weiter.