Alles, was ihr zum 14. Spieltag wissen müsst

Nur noch vier Spiele, dann ist das Kalenderjahr schon wieder vorbei. Welche Mannschaft kann sich im Endspurt noch in eine bessere Position bringen? Wem blüht ein fröhliches Fest und bei wem brennt der Baum? Die Länderspielpause wurde von allen Zweitligisten genutzt - doch wem es etwas gebracht hat, wird wie immer auf Rasen entschieden. liga2-online.de gibt eine Übersicht für den 14. Spieltag.

Die Ausgangslage

Im Tabellenkeller könnte die Stimmungslage nach dem Last-Minute-Sieg der Braunschweiger gegen Osnabrück nicht unterschiedlicher sein. Während der BTSV nach dem ersten Erfolg unter Ex-Osnabrücker Daniel Scherning an einen Wendepunkt glaubt, steht an der Bremer Brücke kaum noch ein Stein auf dem anderen. Und dann waren da noch die Testspiele, in denen Braunschweig den Tabellenführer aus St. Pauli (2:1) schlagen konnte - und der VfL gegen Drittliga-Schlusslicht Duisburg verlor (1:2). Mit Spannung wird verfolgt, wie die Kellerkinder in den Winter kommen. Besonders auf Schalke, Karlsruhe und Magdeburg.

Norddeutsche Vorherrschaft herrscht in der Spitzengruppe, schließlich haben sich St. Pauli, Hamburg, Kiel und Hannover ganz oben eingenistet. Als einziger Klub ohne Niederlage könnten die Kiezkicker vom Millerntor eine nahezu perfekte Hinrunde schaffen, was anhand der bisherigen Erfahrungen unter Fabian Hürzeler keine große Überraschung wäre. Wie gut bleibt der Stadtrivale dran? Beim HSV ist bekanntlich nicht die Hinrunde das Problem, weswegen Tim Walter und seine Mannschaft ihren Punktestand wohl ebenfalls weiter ausbauen wollen. Aber da wäre noch die große Gruppe zwischen Platz 5 und 11, die nur drei Punkte voneinander trennen...

 

Fünf Spiele im Fokus

HSV gegen BTSV: Wer kann das Momentum nutzen?

Im Volksparkstadion soll die 2:4-Niederlage an der Kieler Förde schnell vergessen gemacht werden. Die Vorbereitung in der zweiwöchigen Spielpause war für die Walter-Elf nicht unbedingt leicht, denn gerade zum Start fehlten dem Cheftrainer gleich vier Innenverteidiger im Kader. Über die grundsätzliche Qualität des Tabellenzweiten dürfte sich niemand streiten, doch es bleibt beim HSV eine Sache der Konstanz. Gut für die Hamburger: Zuhause wahrt man bislang eine Weiße Weste und holte sechs Siege in sechs Spielen.

Aber Braunschweig hat Mut geschöpft. Daniel Scherning feierte gegen seinen Ex-Klub ein erfolgreiches Debüt mit glücklichem Ende, weshalb der BTSV nun wieder mit breiterer Brust anreisen kann. In Hamburg dürfen die Niedersachsen aber nicht mehr in den alten Trott zurückfallen, denn Leidenschaft und Einsatzwillen sind die Tugenden, mit der sich Scherning und seine Mannschaft nun einen Kredit bei den Fans erspielen können. Und mit dem 1:0-Sieg gegen Schalke gelang in dieser Saison schon einmal ein überraschender Coup.

Hansa gegen St. Pauli: Dauerrivalen vor hitzigem Duell

Die Kogge empfängt die Kiezkicker zu einem Duell der Dauerrivalen. Im Ostseestadion traten die Rostocker in dieser Saison bislang stärker auf, sodass dem FC St. Pauli ein heißer Tanz bei den Hanseaten droht. Zumal sich Hansa zuletzt mit vier Punkten aus zwei Spielen wieder etwas Luft verschaffen konnte - gerade die Stimmung bei den Rostockern drohte nach den erfolgloseren Auftritten allmählich zu schwinden. Ein weiterer Sieg gegen die Kiezkicker wäre in jeder Hinsicht ein wichtiger Schritt für Hansa.

Denn es wäre gleichzeitig die erste Niederlage des Tabellenführers. Allerdings ist die Defensive der Hamburger weiterhin schwierig zu knacken, stehen doch gerade einmal neun Gegentore für St. Pauli auf dem Konto. Gerade gegen die offensivschwachen Rostocker wird sich die Hürzeler-Elf wohl keine Blöße geben wollen, die unter dem Erfolgscoach ohnehin erst zwei Niederlagen einstecken mussten. Doch St. Pauli muss nach den vergangenen Wochen trotz aller Erfolge ebenso den Offensivmotor ankurbeln, um die Serie fortzusetzen.

VfL gegen FCM: Wenn nicht jetzt, wann dann?

An der Bremer Brücke folgt das Match der formschwächsten Teams der Liga. Gerade einmal zwei Punkte sprangen für die Lila-Weißen in den letzten fünf Partien heraus, was letztendlich Tobias Schweinsteiger den Job als Cheftrainer kostete. Eine Entscheidung, die anhand der Spielverläufe sehr kritisch von den VfL-Fans gesehen wurde. Ohne die Last-Minute-Gegentreffer der letzten Wochen wären schon vier Punkte und vielleicht noch mehr auf dem Osnabrücker Konto. Ungewissheit prägt die Bremer Brücke, sodass das Interimsduo Heck/Danneberg vor großen Herausforderungen steht.

Noch schwerwiegender fiel die Situation der Magdeburger in den letzten Wochen aus. Seit acht Spielen wartet das Team von Christian Titz auf einen Sieg, obwohl der FCM zum Teil den ansprechendsten Fußball der Liga lieferte. Doch an der Elbe ist Verunsicherung eingekehrt, sodass Magdeburg als formschwächstes Team derzeit auf dem letzten Platz stünde. Wenn nicht jetzt, wann dann? Das werden sich viele FCM-Fans mit Blick auf die Partie in Osnabrück bezüglich eines Sieges fragen - und einige fürchten, was wohl passieren könnte, wenn die Misere anhalten sollte.

F95 gegen S04: Gegen Königsblaue will Fortuna wieder knipsen

Das Westduell wird zum Highlight am Samstagabend, wenn die Königsblauen zu Gast bei der Fortuna sein werden. Düsseldorf hatte zuletzt eine deutlich bessere Ausgangslage aus der Hand gegeben, weil vorne ohne Vincent Vermeij und Daniel Ginczek die Mittelstürmer zum Verwerten der Chancen fehlten. Wird der kleine Kader der Fortuna nun bei Wintereinbruch zum Verhängnis? Klar ist: Wenn es bei den Rheinländern rund läuft, dann richtig - denn in der bisherigen Saison erzielte die Fortuna bei Siegen nur ein einziges Mal weniger als zwei Tore. Drei bis fünf Buden fangen sich die Gegner regelmäßig.

Das werden die Königsblauen jedoch verhindern wollen, um den Abstiegs-Relegationsplatz schnell wieder zu verlassen. Karel Geraerts musste zuletzt den Rückschlag gegen Elversberg (1:2) hinnehmen, nachdem zuvor zwei Siege in Folge gelungen waren. Auch die Länderspielpause lieferte weitere Erkenntnisse für den belgischen Coach, denn einem Sieg gegen die PSV Eindhoven (2:0) folgte ein Remis gegen Patro Eisden (0:0), einem belgischen Zweitligisten. Konstanz ist das Stichwort, dass Geraerts nach den ersten Kennlernwochen beim Revierklub nun zeigen muss. Die Mittel scheinen vorhanden.

FCK gegen Kiel: Serientäter trifft auf Wundertüte

Wohin führt die Berg- und Talfahrt der Roten Teufel? Zwei Pleiten zum Saisonstart, dann sieben Spiele in Folge ohne Niederlage und nun wieder vier Partien ohne Sieg. Beim 1. FC Kaiserslautern entsteht der Eindruck eines "Ganz-oder-gar-nicht"-Mottos. Im Sturmzentrum fehlt Top-Torjäger Ragnar Ache (sechs Tore), um die Chancen der Lautrer zu verwerten. Ob der Mittelstürmer nach einem Bänderriss im Sprunggelenk allerdings schon wieder eingreifen kann, ist fraglich. Die Verantwortung ruht unter anderem auf den Schultern von Terrence Boyd, der noch nicht wieder in die Form der Vorsaison gefunden hat. Die erste Partie der Saison ohne Gegentor könnte dem FCK zudem helfen.

Allerdings hatte Holstein Kiel gerade im letzten Spiel gegen den HSV (4:2) gezeigt, wie torhungrig die jungen Störche sein können. Trotzdem wandern auch die Kieler trotz eines dritten Platzes auf einem schmalen Grat durch die Saison, denn zwei Siege in Folge gab es nur zu Saisonbeginn. Auch Marcel Rapp kämpft mit seiner talentierten Truppe um Regelmäßigkeit in den Ergebnissen. Die Ausgangslage spiegelt sich in der Tabelle wider: Zwischen Platz 2 und Platz 8 ist nach dem Spieltag alles für die Störche möglich.

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