Alles, was ihr zum 24. Spieltag wissen müsst

Spannung pur im Auf- und Abstiegskampf: Lediglich der FC St. Pauli konnte sich mit einem erfolgreichen Ergebnis in der Vorwoche etwas absetzen. Oben wie unten rücken die Teams weiter enger zusammen - und teilweise liegen die Nerven blank. Nun treffen die Spitzenteams auf die Sorgenkinder der Liga, mit Geplänkel ist nicht zu rechnen. liga2-online.de gibt einen Überblick für den 24. Spieltag:

Die Ausgangslage

Trotz wackeliger Defensive setzten sich die Kiezkicker im Verfolgerduell mit Holstein Kiel durch, weshalb die Störche an Vorsprung einbüßten. Zwischen dem zweiten und dem sechsten Rang liegen in der Tabelle gerade einmal sechs Punkte. Dank des erfolgreichen Debüts von Steffen Baumgart ist auch der Hamburger SV wieder in einer Position, in der die Elbestädter gehörig Druck auf die Konkurrenten ausüben können. Auch Fürth (2:1 gegen Nürnberg) und Düsseldorf (2:0 gegen Rostock) haben den Anschluss nach oben wieder hergestellt. Und dahinter will noch Hertha drücken.

Im Keller kriselt es dagegen - außer beim VfL Osnabrück. Der erste Sieg unter Uwe Koschinat wurde im Nachbarschaftsduell mit Hannover 96 geschafft (1:0). Schaffen die Lila-Weißen noch den Anschluss? In Rostock und Lautern beginnt das Zittern, zumal sich die Roten Teufel im Derby gegen Karlsruhe deklassieren ließen. Auch beim FC Schalke 04 brennt der Baum, sodass sich Mannschaft und Trainerteam zur Krisensitzung statt Trainingseinheit zusammenfanden. Die "Wochen der Wahrheit" stehen an.

 

Fünf Spiele im Fokus

S04 gegen St. Pauli: Königsblaue Krisenstimmung bereinigt?

Vor knapp zwei Jahren entschieden die Königsblauen das Duell um den Aufstieg gegen St. Pauli für sich. Die Bilder bleiben wohl unvergessen, die Ausgangslage am Freitagabend (18:30 Uhr) ist eine andere. Unter der Woche saß die Mannschaft zusammen, um nach der 0:3-Pleite in Magdeburg ein offenes Gespräch zu führen. Erst mit der sportlichen Leitung, dann ohne Karel Geraerts und Marc Wilmots. Die Widerstände im Verein gegen den Sportdirektor wachsen angeblich, über den Rücktritt des Cheftrainers wurde ebenfalls spekuliert. Nur die Mannschaft kann auf dem Rasen für Klarheiten sorgen.

Zu Gast werden die Kiezkicker zeigen, die nach der ersten Saison-Niederlage zwei verschiedene Gesichter zeigten. Gegen Braunschweig (1:0) wurde ein knappes Ergebnis in Unterzahl souverän verteidigt, gegen Kiel (4:3) verleitete eine hohe Führung zu defensiven Nachlässigkeiten. In der schwierigsten Phase der Saison, wie Cheftrainer Fabian Hürzeler kommunizierte, will sich St. Pauli keine weiteren Fehler erlauben. "Man kann nicht nur gewinnen, sondern hat jetzt auch etwas zu verlieren", warnte der FCSP-Coach vor dem Auftritt auf Schalke.

Hertha gegen Kiel: Zwei Verfolger in unterschiedlicher Lage

Einige Fans im Berliner Olympiastadion werden ihre Blicke ebenfalls auf das Ergebnis in Gelsenkirchen werfen. Denn Hertha BSC möchte im Endspurt der Saison noch einmal eine Erfolgsserie hinlegen, um möglichst viel Spannung ins Aufstiegsrennen zu bringen. Das Remis gegen Braunschweig (1:1) bremste die Berliner ein wenig aus, doch der Drang nach oben bleibt bestehen. Nicht zuletzt dank Fabian Reese, der überraschend und vorzeitig seinen Vertrag bis 2028 verlängerte. Die Vorlage gegen den BTSV gab es direkt dazu.

Holstein Kiel wird wiederum auf Schalke schauen, ob die Königsblauen dem Tabellenführer ein Bein stellen können. Nach der 3:4-Niederlage im direkten Duell mit den Kiezkickern sind die Störche nun umso mehr gefordert, um ihren zweiten Platz zu verteidigen. Defensiv offenbarte Kiel gegen St. Pauli zwar einige Schwächen, doch mit sieben Toren in zwei Spielen zeigten die Störche vor allem Offensivpower. Ob sich die Hertha damit knacken lässt?

H96 gegen F95: Düsseldorf hat Konkurrenten-Fluch

Verfolgerduell in Niedersachsen! Durch eine Siegesserie mit vier Erfolgen am Stück waren die Hannoveraner schon drauf und dran, um in der Spitzengruppe mitzureden. Doch ausgerechnet beim Tabellenletzten folgte der Rückschlag, der die Roten nun wieder zurückwerfen könnte. Eine direkte Antwort im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf ist notwendig, um den Kurs zu halten. Gegen Hamburg (4:3) und Fürth (2:1) hatten die Niedersachsen zuvor gezeigt, wie sie mit den Spitzenteams mithalten können.

Die Rheinländer reisen wiederum mit dem Rückenwind des ersten Sieges in diesem Kalenderjahr an. Drei Unentschieden und zwei Niederlagen verhinderten zuvor, dass die Düsseldorfer in der Tabelle eine bessere Ausgangsposition erreichten. Nun kann die Fortuna das Feld jedoch von hinten aufräumen - und mit dem souveränen 2:0-Erfolg gegen Rostock könnte die Thioune-Elf den Grundstein gelegt haben. Duelle gegen die direkten Konkurrenten lagen der Fortuna allerdings nicht. Aus acht Spielen gegen die aktuelle Top 6 holte Düsseldorf erst zwei Punkte...

Hansa gegen FCK: Wem gelingt der Befreiungsschlag?

Krisen-Gipfel im Ostseestadion! Kann sich eine Mannschaft erstmals aus der Gefahrenzone befreien? Seit Wochen manövrieren sich Rostock und Kaiserslautern fast im Gleichschritt in den Tabellenkeller. Hansa schwankte dabei zuletzt durch die Top-Duelle gegen Hannover (1:2), Hamburg (2:2) und Düsseldorf (0:2), aber auch das Match gegen den VfL Osnabrück (0:0), das nicht verloren gehen durfte. Wie sieht es nun in der zweiten Begegnung gegen einen direkten Konkurrenten aus? Klar ist, dass aufgrund der schlechteren Tordifferenz ein Sieg nötig ist, um Kaiserslautern zu überholen. Es wäre der zweite Erfolg unter Selimbegovic.

Auf den ersten Erfolg wartet noch Friedhelm Funkel bei den Roten Teufeln. Nach dem Auftakt gegen Nürnberg (1:1) gab es die Derby-Pleite gegen Karlsruhe (0:4). In der Deutlichkeit war das Ergebnis der Vorwoche erschreckend, vor allem die Einfachheit der Gegentore wirkten ernüchternd auf den FCK-Anhang. Der Druck vor dem direkten Duell bei der Hansa-Kogge ist bis auf das Maximum angewachsen. Erstmals seit August droht bei einer weiteren Niederlage der direkte Abstiegsplatz.

HSV gegen VfL: Schafft Baumgart auch den zweiten "Angstgegner"?

Ransford Königsdörffer krönte das Debüt von Steffen Baumgart, der nach zwei 3:4-Niederlagen im Volksparkstadion zum Amtsantritt einen 1:0-Sieg gegen die SV Elversberg vor dem eigenen Publikum holte. War der erste Erfolg unter dem neuen Trainer womöglich ein Brustlöser für die gebeutelten Elbestädter? Einer Wiederholung der Ereignisse hätte wohl kaum ein HSV-Fan etwas entgegen zu setzen - schließlich wurde, wie schon zuvor gegen die SVE, auch das Hinspiel gegen Aufsteiger Osnabrück verloren. Schlägt Baumgart den zweiten "Angstgegner" in Folge, wird die Euphorie wachsen.

Die Lila-Weißen reisen hingegen mit dem ersten Sieg unter Uwe Koschinat an. Neun Anläufe benötigte der Cheftrainer, doch noch einmal so viel Zeit hat der VfL nicht für den zweiten Erfolg. Um sich noch einmal an das rettende Ufer heranzuwagen, muss nun bestenfalls der zweite Sieg in Serie folgen. Und das auch mal auf fremdem Platz, denn auswärts blieben die Osnabrücker generell noch sieglos. An der Bremer Brücke wurden Engelhardt und Diakhite zu Helden. Auch gegen Hannover 96 traf der Mittelstürmer. Für den VfL ist somit noch etwas möglich, wenn es so weitergeht.

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