Antwerpen über BTSV-Aus: "Mir sind keine Gründe mitgeteilt worden"

Marco Antwerpen führte Eintracht Braunschweig zurück in die 2. Bundesliga, doch mit den Löwen aus Niedersachsen wird der Fußballlehrer nicht in die neue Saison gehen. Überraschend teilte der Aufsteiger mit, dass der Vertrag mit dem Cheftrainer in diesem Sommer auslaufen würde - und Antwerpen kann dafür keine Gründe nennen.
"Es gab keine Gespräche"
Bis zur Unterbrechung der Drittliga-Saison durch die Corona-Pandemie sah es nicht danach aus, als würde der Braunschweiger Eintracht die Rückkehr ins Unterhaus noch gelingen. Doch nach dem Re-Start führte Marco Antwerpen seine Mannschaft als Cheftrainer mit Disziplin zum Aufstieg - und darf nun gehen.
"Wir haben in Braunschweig insgesamt eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Das Ziel Aufstieg wurde eindrucksvoll erreicht", blickt der Fußballlehrer im "Bild"-Interview auf den größten Erfolg seiner Trainerlaufbahn zurück. In der kommenden Saison wird Antwerpen seinen Erfolg aber nicht ausarbeiten, der Vertrag des 48-Jährigen wurde nach dem Auslaufen nicht verlängert. Antwerpen verspürt keinen Groll: "Nun ist es nicht zum nächsten Schritt gekommen. Es gab keine Gespräche über einen neuen Vertrag. Diese Entscheidung ist so gefallen, damit kann ich gut leben."
Was Antwerpen allerdings nicht beantworten kann, sind die Gründe für sein Aus als Aufstiegstrainer. "Es ist schwer, die Dinge zu bewerten. Weil ich die Kriterien, auf denen die Handlungsweise der Eintracht-Führung beruhte, nicht kenne. Mir sind keine Gründe mitgeteilt worden", wollte der Coach auch keine Mutmaßungen anstellen.
Vollmann wollte wohl weitermachen
Kurioserweise kam es in der 3. Liga gleich bei beiden Aufstiegsmannschaften zu diesem Fall: In Würzburg verlängerte sich der Vertrag von Trainer Michael Schiele mit dem Erfolg aber automatisch. Eine solche Klausel war auch bei Antwerpens Vertragsgesprächen vorgesehen, doch der Coach lehnte ab. "Im Erfolgsfall, so meine damalige Überlegung, fände sich immer ein Weg, über eine weitere Zusammenarbeit nachzudenken. Doch leider kam es anders", hat der 48-Jährige auch für diesen Gedankengang eine Erklärung, doch zu den angedachten Gesprächen des Coaches kam es gar nicht erst.
Angedeutet hat sich das bereits vor dem Aufstieg der Braunschweiger. Schon kurz vor dem Re-Start schien Antwerpen nach einer deutlichen 0:3-Pleite gegen Rostock angezählt zu sein, nach der erfolgreichen Fortsetzung stand schließlich die unattraktive Spielweise der Löwen im Zentrum der Kritik. Selbst nach dem feststehenden Aufstieg fehlten klare Bekenntnisse, wenngleich der Sportchef wohl mit Antwerpen weitermachen wollte. "Sportdirektor Peter Vollmann, mein direkter Ansprechpartner, hatte mir dies in Aussicht gestellt und in persönlichen Gesprächen versichert, gerne mit mir weiterarbeiten zu wollen", lässt der Übungsleiter einblicken, dass das Veto letztlich vom Aufsichtsrat kam.
Somit endet Antwerpens Zeit in Braunschweig mit dem Erfolg - und manchmal heißt es ja auch, dass man gehen soll, wenn es am Schönsten ist. Mit Ex-Aue-Trainer Daniel Meyer präsentierte der Verein am Freitag schon einen Nachfolger für den Aufstiegscoach.