Aue: Leonhardt will "Christian Streich 2.0“ als Dotchev-Nachfolger

Mitten in der tristen Gegenwart plant Abstiegskandidat Erzgebirge eine bessere Zukunft. Vereinschef Helge Leonhardt will noch vor Saisonschluss unabhängig von der weiteren Klassenzugehörigkeit durch die Verpflichtung eines neuen Trainers ein Konzept für einen ganzheitlichen Absatz auf den Weg bringen. Ob ein endgültiger Abstieg das Gesicht der Mannschaft erheblich verändern könnte, vermag Leonhardt noch nicht zu sagen.

"Eine Spielphilosophie von Profis bis zum Nachwuchs“

Die wichtigste Personalie ist aus Sicht des mächtigen FCE-Bosses allerdings die Neubesetzung der Trainer-Position nach Ende des Interimsengagements von Sportdirektor Pavel Dotchev. "Er soll“, sagte Leonhardt in einem Interview mit der Bild-Zeitung zum Jobprofil des künftigen Chefcoaches, "er soll gemeinsam mit der sportlichen Leitung die Spielphilosophie für die Zukunft vorgeben. Als Vorbild dient Bundesligist SC Freiburg, wo Christian Streich seit zehn Jahren die Richtung vorgibt – von den Bundesliga-Profis bis zum Nachwuchs.“

Erst nach der Entscheidung in der richtungsweisenden Trainer-Frage soll – laut Leonhardt "unabhängig von der Ligazugehörigkeit“ – die Kaderplanung vorangetrieben werden. Außer die frühzeitige Festlegung auf einen Trainer wollen die Sachsen dabei "in keinem Fall die Fehler aus dem Vorjahr wiederholen. Wir haben uns bestimmte Personalien aufschwatzen lassen. Das darf nicht noch einmal passieren“, erklärte Leonhardt.

Allzu viel Unsicherheit für die Personalpolitik wegen der Unklarheit in der Frage nach der sportlichen Zukunft des Vereins erwartet Leonhardt scheinbar auch nicht mehr: "Wir dürfen und wir werden nicht aufgeben. Die Mannschaft hat gezeigt, wozu sie in der Lage ist. Es sind noch acht Spiele zu absolvieren, da kann noch viel passieren. Uns ist aber auch bewusst, dass wir es aus eigener Kraft nicht mehr schaffen können.“

Kaderplanung: "Es wird Härtefälle geben“

Für den zunehmend wahrscheinlicheren Fall des Abstiegs in die 3. Liga – derzeit rangiert Aue mit einem Nachholspiel in der Hinterhand neun Punkte hinter dem Abstiegsrelegationsrang auf dem vorletzten Tabellenplatz – wollte Leonhardt nach der Vertragsverlängerung von Torwart und Kapitän Martin Männel noch keine Personalfragen erörtern. Vorerst noch offen bleibt damit die Zukunft vom Spielern wie Ersatzspielführer Sören Gonther, Dimitrij Nazarov, Jan Hochscheidt oder Clemens Fandrich.

Für Leonhardt sind dabei auch finanzielle Zwänge von Bedeutung. "Wir werden erst den Kader sondieren und dann schauen, wer unter welchen Bedingungen bereit ist, mit in die 3. Liga zu gehen. Fakt ist, dass ein Spieler wie Gonther, aber auch die anderen drei, in der Kabine extrem wichtig für die Mannschaft sind. Trotzdem müssen wir alles sehr sorgfältig und kollektiv auswerten. Dazu gehört neben der Einschätzung zur sportlichen Leistungsfähigkeit auch die Möglichkeit der Bezahlung“, meinte der Vereinsboss: "Es wird auch Härtefälle geben.“

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