Aues Abstieg wird konkreter: "Können nur trainieren, trainieren, trainieren"

Im Erzgebirge wurde nach der 1:3-Niederlage gegen Düsseldorf der Abgesang eingeleitet, Aue rutschte durch die vierte Pleite in Folge jetzt sogar auf den letzten Tabellenplatz ab. Zehn Punkte fehlen Teamchef Marc Hensel und seiner Mannschaft zum rettenden Ufer - und abgesehen von ein bisschen Moral spricht derzeit kaum etwas für die Wende. Der Gang in die 3. Liga nimmt Konturen an.

"War in den letzten Wochen zu wenig"

"Auch im Sommer wird der Fußball in Aue weiter existieren", schloss FCE-Torhüter Martin Männel sein Fazit nach der achten Niederlage in den letzten neun Spielen am Sonntag ab. Zwar eine richtige Schlussfolgerung, in der aber auch schon die Melancholie im Erzgebirge deutlich wird. Zuspitzen kann sich in Aue jedenfalls nichts mehr, denn die Veilchen sind längst am Abgrund angekommen. Vielleicht sind sie sogar schon darüberhinaus. Auch Teamchef Marc Hensel räumte ein: "Von der Statistik und von der Quote her war das in den letzten Wochen zu wenig."

Nun wurde Aue bei gerade einmal 15 Zählern sogar auf den letzten Tabellenplatz verdrängt. Um eine Marke von 34 Punkten zu erreichen, die wohl mindestens für den Klassenerhalt nötig sein wird, bräuchte der FCE noch sieben Siege aus den verbleibenden elf Spielen. Nicht unmöglich, aber in der derzeitigen Verfassung eher unwahrscheinlich. Obwohl der FCE oftmals für die Moral kämpft. "Fakt ist, dass wir uns dann aufgerafft haben und nicht auseinander gefallen sind", erklärte Männel bezüglich des Anschlusstreffers, der noch einmal Hoffnung machte. Auch in der Vorwoche gegen Kiel kämpften die Veilchen. Schlussendlich fehlt jedoch die Qualität.

Männel macht FCE weiter Mut

"Wir spielen zu fehlerhaft, obwohl wir im Training sehr, sehr viel Wert auf Ballkontrolle und Passspiel legen", zeigte sich auch Hensel frustiert. "Unsere Art und Weise war irgendwo zu sehen, aber wir waren zu fehlerhaft. Wir können nur jede Woche trainieren, trainieren, trainieren." Ob das dann aber reicht, um doch noch für die nötige Trendwende zu sorgen, darf aktuell bezweifelt werden. Bezeichnend war der Spielverlauf, in dem Aue in beiden Halbzeiten jeweils frühe Gegentore durch Rouwen Hennings (5.) und Daniel Ginczek (51.) bekamen. Jegliche Matchpläne sind angesichts dieser Tatsache hinfällig.

Auffällig aber auch, dass Teamchef Hensel und Interimstrainer Pavel Dotchev zurecht von einem schlechten Start in das Spiel sprachen. Männel dagegen fand, dass der FCE "ganz gut hereingekommen wäre" - immerhin konnte man die Düsseldorfer Euphorie, die nach deren Sieg gegen Schalke zu erwarten war, bremsen. Zumindest fünf Minuten lang. Auf der anderen Seite sind Männels schützende Worte für die Mannschaft nur allzu verständlich, abseits des moralischen Aufbaus bleibt dem FCE nicht mehr viel. Während Dotchev somit die "absolute Überzeugung und Entschlossenheit in der Nähe vom Tor" vermisste und der Mannschaft zumindest einen Einsatzwillen bis zum Schluss zusprach, wird die Aussicht immer düsterer.

"Die Situation ist, wie sie ist", fasste Männel zusammen und machte Mut - für die neue Saison: "Wir werden im Sommer, wenn es zum Ernstfall kommen sollte, hart daran arbeiten, dass es nur ein Jahr zum Anlaufnehmen sein wird." Ein Versprechen, das viele FCE-Fans eigentlich nicht hören wollen.

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