Aues Fandrich wehrt sich nach Platzverweis: "Eine absolute Lüge"

Es war der Wermutstropfen beim FC Erzgebirge Aue: Clemens Fandrich kassierte am Freitagabend beim 1:0-Erfolg gegen den FC Ingolstadt kurz vor dem Ende die rote Karte, soll Schiedsrichter-Assistent Roman Potemkin angespuckt haben. Nun wehrt sich der 30-Jährige gegen den Vorwurf.
Anspucken im Spielbericht nicht erwähnt
Es war die 88. Minute. Der Ball überquerte die Seitenauslinie, Potemkin zeigte an, dass die Gäste aus Ingolstadt den Einwurf bekommen. Das regte Fandrich mächtig auf, er hatte die Situation anders gesehen. Der Mittelfeldspieler schrie den Unparteiischen an, plötzliche wischte der sich durch sein Gesicht. Kurz darauf wurde Fandrich vom Platz gestellt. "Da hätte ich ruhiger reagieren müssen. Für dieses Verhalten wäre eine Gelbe Karte gerechtfertigt", sagte er der "Bild".
Laut des Berichts wollte Schiedsrichter Nicolas Winter das Vergehen tatsächlich nur mit einer gelben Karte bestrafen, zückte nach Protest von Potemkin aber doch Rot. Im Spielbericht wurde dies jedoch nicht erwähnt. Stattdessen ist von einem Eingreifen in die Intimsphäre des Schiedsrichters die Rede. "Ich habe Roman gefragt, was diese Theatralik sollte. Clemens Fandrich macht so etwas nicht!", sagte Team-Manager Marc Hensel, der nach dem Spiel in der Schiedsrichterkabine war.
"Es ist Rufschädigung"
"Ich bin entsetzt. Es ist eine absolute Lüge. Es ist Rufschädigung. Ich habe ihn nicht angespuckt. Ich werde einen Anwalt beauftragen, der prüfen soll, wie ich mich dagegen zur Wehr setzen kann", lässt Fandrich die Vorwürfe nicht einfach stehen. In 254 Profi-Pflichtspielen kassierte der gebürtige Berliner erst jeweils eine gelb-rote und rote Karte, ist als fairer Sportsmann bekannt. Eine solche Aktion wäre untypisch. Aue, Fandrich und der Schiedsrichter werden jetzt um Stellungnahmen gebeten. Danach wird vom DFB eine Sportgerichts-Verhandlung zur Festlegung eines Strafmaßes angesetzt.
Brisant: Zuletzt war Potemkin beim Heimspiel der Auer gegen den Hamburger SV (1:1) als vierter Offizieller eingesetzt. Als Schiri Lasse Koslowski damals Soufiane Messeguem nach einem Foulspiel die Gelbe Karte zeigen wollte, forderte Potemkin stattdessen einen Platzverweis. Das setzte Koslowski letztlich auch um und stellte den Spieler vom Platz.