Aufstieg rückt für St. Pauli näher: "Sind noch ein paar Schritte"
21 Punkte sind in dieser Zweitliga-Saison noch zu vergeben. Elf Zähler beträgt der Vorsprung des FC St. Pauli an der Tabellenspitze. Nach dem 2:1-Sieg gegen Paderborn ist somit klar, dass nur noch vier Siege für den Aufstieg in die Bundesliga nötig sind. Vielleicht weniger. Der Traum am Millerntor nimmt Konturen an.
"Wir mussten erstmal schauen"
Feiert der FC St. Pauli im Heimspiel gegen Hansa Rostock in knapp vier Wochen den Aufstieg? Acht Siege in den letzten zehn Spielen haben die Kiezkicker in eine Ausgangslage gebracht, die mehr als vielversprechend ist. Gerade der 2:1-Sieg gegen Paderborn unterstrich, wie souverän die Hamburger auf das große Ziel zusteuern. "Wir mussten erstmal schauen, welche Positionierung wir annehmen und wo die Räume sind, die wir bespielen können. Das hat etwas gedauert", merkte Cheftrainer Fabian Hürzeler nämlich an, dass die Partie nicht am Schnürchen verlief. St. Pauli brauchte Zeit, die sich die Kiezkicker auch nahmen. Mit Erfolg.
"Das Tor war von vorne bis hinten schön gespielt. Ich nehme den Ball an, schaue kurz hoch und entscheide mich instinktiv dann für den Lupfer", kommentierte Marcel Hartel seinen Treffer in der 32. Spielminute, der den FCSP in Führung brachte. Danach hätten die Kiezkicker noch erhöhen können, taten dies aber erst mit Beginn der zweiten Hälfte. Hürzeler sah danach etwas, das ihm nicht gefiel: "Dann passiert eine Dynamik, die im Fußball üblich ist, die uns aber nicht passieren sollte. Uns hat eine gewisse Klarheit in der Struktur mit dem Ball gefehlt, im Passspiel und im Spielvortrag." Der Anschlusstreffer der Paderborner resultierte daraus.
"Wenn wir unseren Weg weitergehen, ..."
Erst mit einem Platzverweis gegen die Ostwestfalen kippte das Spiel wieder zu Gunsten der Hamburger, dafür dann aber auch endgültig. "Es gibt nichts, das Siege ersetzen kann. Es war heute kein leichtes Spiel", freute sich Hauke Wahl am Ende entsprechend über einen knappen Sieg gegen einen schwierigen Gegner. Und auch Kapitän Jackson Irvine stimmte zu: "Es muss nicht immer der Hochglanz-Fußball sein, auch wenn das erste Tor wirklich schön herausgespielt war. Wie in den beiden vorherigen Spielen haben wir aber eine abgeklärte Leistung gezeigt und sind auch nach dem Anschlusstreffer ruhig geblieben."
Mit dieser Konzentration steuert der FC St. Pauli nun geradewegs auf die Bundesliga zu. Obwohl Hürzeler mit dem Spielverlauf nicht gänzlich zufrieden war. "Das müssen wir uns ankreiden. In solchen Phasen müssen wir noch klarere Lösungen finden", beschrieb der Fußballlehrer die Drangphase der Paderborner. Und doch war klar, auch für Hartel: "Wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg. Es sind aber noch ein paar Schritte zu gehen, um am Ende den Traum zu erreichen. Wenn wir unseren Weg weitergehen, kann der Traum wahr werden." Spätestens in vier Wochen könnte aus eigener Kraft gejubelt werden. Je nachdem, wie die Konkurrenz spielt, vielleicht auch früher.