Bericht: Arminia bald Schuldenfrei?

Der DSC Arminia Bielefeld steht möglicherweise vor einer spektakulären und unerwarteten Wende bezüglich seiner finanziellen Schieflage. Wie der Verein heute selbst mitteilte, seien alle Unterlagen im Nachlizenzierungsverfahren fristgerecht eingereicht worden.

Dr. Oetker unterstützt Arminia

Finanzielle Unterstürzung erhielt der Verein dabei von einem neu gegründeten "Bündnis Ostwestfalen", das dem Verein nun das finanzielle Überleben sichern und bald den Verein gänzlich sanieren könnte. Der derzeitige finanzielle Niedergang des DSC begann im Jahr 2008 mit dem Bau der neuen Osttribüne, die den Verein am Ende anstatt acht Millionen € rund 19 Millionen € gekostet haben soll. Kurz darauf stieg man aus der Bundesliga und auch der 2. Bundesliga ab. Mehrfach mussten Modeunternehmer Gerry Weber, Bürgschaften der Stadt und des Landes NRW sowie sogar der DFL-Rettungsschirm den Verein am Leben erhalten. Nun soll es die Wende geben, da u.a. das Bielefelder Unternehmen Dr. August Oetker groß angelegt in den Verein investieren will. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet könnte der Konzern dem Verein kurzfristig mit 12 Mio. € aushelfen.

Sanierung durch Bündnis Ostwestfalen

Damit wäre ein aktueller Punktabzug vom Tisch und die Lizenz für die Saison gesichert. Doch in Ostwestfalen geht man noch einen Schritt weiter: Das neu gegründete "Bündnis Ostwestfalen" besteht aus den Unternehmen Dr. August Oetker KG, die Böllhoff Gruppe, JAB JOSEF ANSTOETZ KG, Gauselmann AG, Lagardère Sports Germany GmbH, MöllerGroup, Schüco International KG, Goldbeck GmbH, Krombacher Brauerei GmbH & Co. KG, DMG MORI AG und Stockmeier Holding GmbH und soll den DSC auf einen Schlag gänzlich entschulden. Der Verein wollte zwar keine Zahlen nennen, deutete aber eine geplante Entschuldung durch die Unternehmen, sowie eine Lizenzsicherung durch deren Mithilfe an: "Während Arminia mit seinen Gläubigern und Kapitalgebern weiter an einem Sanierungsprojekt arbeitet, dessen wichtiger Eckpfeiler u.a. eine Schuldenbereinigung ist, können wir schon jetzt dem „Bündnis Ostwestfalen“ danken, das Arminia mit neuen finanziellen Mitteln gestärkt hat", heißt es in einer Mitteilung des Vereins.

Klos und Voglsammer könnten bleiben

Die Unterstürzung der Unternehmen könnte dem Verein auf mehreren Ebenen Sorgen abnehmen. Zum Einen wäre der Klassenerhalt in der Saison bei einem erneuten Punktabzug - wie schon einmal vor ein paar Jahren - erheblich gefährdet und zum Anderen auch die Sicherung des Spielbetriebs in Frage gestellt. Zusätzlich hätte womöglich das Sturmduo Fabian Klos und Andreas Voglsammer verkauft werden müssen. Wie der "Kicker" berichtet hätte der Verein für die beiden insgesamt rund 2,5 Mio. € von Eintracht Braunschweig und dem FC Ingolstadt bekommen können. Ausgelöst hatte die letzten Diskussionen um die Lage des Vereins der Bericht über eine Unterdeckung des laufenden Etats im mittleren einstelligen Millionenbereich. Durch die lange Zeit im Hintergrund verlaufenden Verhandlungen zwischen Verein und Unternehmen könnte sich das Blatt nun tatsächlich wenden und der Verein in absehbarer Zukunft schuldenfrei sein, wenn verbleibende Gläubiger - insbesondere Stadt und Land - auf ihre Forderungen verzichten. Bliebe für den DSC in der Saison noch der sportliche Klassenerhalt übrig, sodass eine Sanierung in der 2. Bundesliga realistisch werden könnte.

 

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"