Nach Talfahrt: Arminia Bielefeld trennt sich von Trainer Jeff Saibene

Der DSC Arminia Bielefeld hat am Montag die Reißleine gezogen und sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Jeff Saibene getrennt, auch Co-Trainer Carsten Rump muss gehen. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.
Seit zehn Spielen ohne Sieg
Zehn Pflichtspiele, sieben Niederlagen und kein Sieg: Die Bilanz von Arminia Bielefeld seit Ende September liest sich desaströs. In der Tabelle sind die Ostwestfalen auf den 14. Platz abgerutscht und liegen nur noch vier Punkte vor dem Relegationsplatz. Der letzte Sieg gelang vor über zwei Monaten beim 2:1 in Darmstadt, in der heimischen Schüco-Arena wartet der DSC seit sieben Spielen auf einen Sieg. Dabei verlief der Saisonstart mit nur einer Niederlage aus den ersten sieben Partien zunächst gut, ehe eine 1:3-Pleite gegen den 1. FC Köln den Abwärtstrend einläutete. Am Sonntag reichte es gegen den SV Sandhausen nur zu einem 1:1.
Dass Saibene den DSC wieder in die Spur bringen kann, daran glaubten die Verantwortlichen nicht mehr und stellten den 50-Jährigen mit sofortiger Wirkung frei. "Wir sehen das Erreichen unserer Ziele als gefährdet an. Nach intensiven Gesprächen mit allen Verantwortungsträgern des Clubs sind wir gemeinsam zu der Überzeugung gelangt, eine Veränderung auf der Position des Chef- sowie Co-Trainers vornehmen zu müssen", begründet Geschäftsführer Samir Arabi.
Nachfolger noch offen
Saibene, der bei den Fans bis zuletzt Rückendeckung hatte ("Jeff bleibt Chef"), stand seit März 2017 an der Seitenlinie und führte den DSC spektakulär - unter anderem mit einem 6:0 gegen Eintracht Braunschweig - zum Klassenerhalt. "Jeff Saibene hat unsere Mannschaft in einer schwierigen Situation übernommen und zum Klassenerhalt geführt", blickt Arabi zurück. In der vergangenen Saison spielte Arminia Bielefeld und dem gebürtigen Luxemburger zeitweise um den Aufstieg in die Bundesliga mit, war nie schlechter als Platz zehn und schloss die Saison am Ende auf dem vierten Rang ab. Auch in dieser Spielzeit schien sich der positive Trend zunächst fortzusetzen, ehe der DSC immer wieder schwache Leistungen einstreute und abstürzte. Die Bilanz unter Saibene: 59 Liga-Spiele, 89 Tore und 77 Punkte.
"Ich bedanke mich bei der Mannschaft, dem Club und den Fans von Arminia Bielefeld für eine wunderschöne und erfolgreiche Zeit", verabschiedet sich der 50-Jährige und betont: "Die Erinnerungen an meine Zeit in Bielefeld sind absolut positiv, weil wir uns gemeinsam aus einer schwierigen Situation gerettet und in der Liga stabilisiert haben. Ich wünsche Arminia und allen, die mit dem Klub fiebern, alles Gute!" Wer künftig auf der Trainerbank sitzen wird, steht noch nicht fest. Über die künftige Besetzung der Trainerposition will Arminia Bielefeld "zeitnah informieren", wie es in einer Mitteilung heißt. Wie das "Westfalen Blatt" erfahren haben will, soll der neue Trainer bereits am Dienstag das Training leiten und die Mannschaft anschließend auf das Spiel bei Holstein Kiel (Freitag, 18:30 Uhr) vorbereiten.