Berufung zurückgezogen: Pyro-Urteil gegen Hamburger Klubs rechtskräftig

Das städtische Derby zwischen dem FC St. Pauli und dem Hamburger SV hatte wegen pyrotechnischer Ausschreitungen für beide Klubs eine Strafe nach sich gezogen. Die Vereine legten Einspruch ein, die Strafe wurde gemildert - und der Kontrollausschuss ging in Berufung. Diese wird nun aber zurückgezogen.
Corona-Pandemie als Grund
Zu einer Gesamtstrafe von 320.000 Euro wurden der FC St. Pauli und der Hamburger SV nach ihrem ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison verurteilt. Das Match aus dem letzten September bedeutete somit finanzielle Folgen in Rekordhöhe, sodass beide Vereine letztlich Einspruch gegen das Urteil einlegten. Im Januar folgte eine mildere Strafe vom DFB-Sportgericht, wogegen wiederum der Kontrollausschuss in Berufung ging.
Nun kommt überraschenderweise die Corona-Pandemie den beiden Klubs zu Gute. "Die Corona-Pandemie stellt eine Sondersituation dar und führt zu hohen Belastungen für viele, auch für unsere Vereine", erklärt Dr. Anton Nachreiner als Vorsitzender des DFB-Kontrollausschusses in einer Mitteilung des Verbandes, in dem die Berufung gegen das Urteil fallen gelassen wird. Die Gesamtstrafe von nunmehr 210.000 Euro ist somit rechtskräftig.
Immer noch Rekordstrafe
Zustande gekommen war das mildere Urteil nach mündlichen Verhandlungen mit den jeweiligen Klubs. Der FCSP muss somit nun 90.000 Euro zahlen, der HSV noch 140.000 Euro. Der Kontrollausschuss begründet die Entscheidung, seine Berufung zurückzuziehen, wie folgt: "Da die beiden Klubs FC St. Pauli und Hamburger SV eh schon hohe Einnahmeverluste durch die anstehenden Spiele ohne Zuschauer erleiden werden, wird der Kontrollausschuss die Berufung nicht weiterverfolgen."
Eine Strafe in Rekordhöhe ist das Urteil aber weiterhin. Zum Vergleich: Für das Berliner Derby zwischen Hertha und Union in der Bundesliga wurde im Januar eine Gesamtstrafe von 190.000 Euro verhängt.