Bielefeld: Im Schneckentempo Richtung Aufstieg

Im Schneckentempo schleppt sich Arminia Bielefeld in Richtung Bundesliga-Aufstieg. Durch die "Nullnummer“ beim SV Sandhausen und das insgesamt schon vierte Remis seit dem Saison-Wiederbeginn können die Ostwestfalen ihre Rückkehr ins Oberhaus auch noch nicht im Nachholspiel gegen Dynamo Dresden (Montag) perfekt machen und müssen ihre Aufstiegsfeier sich noch mindestens bis zum darauffolgenden Heimspiel am Donnerstag gegen Darmstadt 98 verschieben.
Neuhaus: "Kein Drama“
Trotz des kleiner gewordenen Vorsprungs durch die neuerliche Punkteteilung in Sandhausen, wo der Tabellenführer im Falle eines Sieges und einer gleichzeitigen Niederlage des Hamburger SV schon vorzeitig den Sprung in die deutsche Eliteklasse hätte perfekt machen können, sah Bielefelds Trainer Uwe Neuhaus sein Team weiter auf Kurs. "Wir müssen mit dem 0:0 leben. Das ist kein Drama“, meinte der Coach auf der Vereinshomepage mit Blick auf die weiterhin günstige Tabellenkonstellation.
Jedoch wäre die Ausgangslage durch einen Erfolg noch erheblicher besser gewesen. Dazu leistete sich die Neuhaus-Mannschaft allerdings zu viele Schwächen und ließ sich von den engagierten Platzherren praktisch den Schneid abkaufen, was die Bielefelder Zweikampf-Quote von unter 50 Prozent auch verdeutlichte. "Wir haben uns zu sehr auf Sandhausens Spiel eingelassen und konnten unser Spiel nicht wie gewohnt durchziehen“, konstatierte Abwehrspieler Amos Pieper ernüchtert.
Voglsamer selbstkritisch: "Keinen guten Fußball gespielt“
Stürmer Andreas Voglsamer, der nach seiner Einwechslung lediglich in der Nachspielzeit aus einer Abseitsstellung getroffen hatte, übte noch klarere Selbstkritik am Auftritt des Spitzenreiters: "Wir haben keinen guten Fußball gespielt. Wir wussten, was uns erwartet, aber wir sollten in der Lage sein, unser Spiel aufzuziehen. Das haben wir nicht geschafft“, sagte der zehnfache Saisontorschütze.
Für das zweite von vier Spielen in zehn Tagen am Montag gegen Schlusslicht Dresden erhofft sich Neuhaus eine erkennbare Leistungssteigerung. "Wir konnten uns in der Offensive leider nicht so durchsetzen, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir wollen wieder zeigen, dass wir besser Fußball spielen können“, sagte der 60-Jährige. Auch Pieper will nach der Heimkehr nach Bielefeld den Schalter im Duell mit Dynamo wieder umlegen: "Wir arbeiten das auf und greifen wieder an.“