"Bin selbst ein Heißblüter": Backhaus will Intensität beibehalten

Dem guten Saisonstart mit zwei Siegen zum Auftakt folgte für Eintracht Braunschweig nur ein Punkt aus vier weiteren Partien. Jetzt kommt es zum Aufeinandertreffen mit Preußen Münster, was in der vergangenen Saison noch als absolutes Kellerduell galt. Am Sonntag (13:30 Uhr) können beide Teams aufzeigen, wer sich besser entwickelt hat - und das will der BTSV sein.
Tempelmann könnte zurückkehren
Eintracht Braunschweig kämpft um Punkt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn in der Regel gestaltet sich das leichter, wenn die Mannschaft von Heiner Backhaus eine Partie mit elf Spielern beenden würde. Der Cheftrainer wusste auch: "Wir haben vier von sechs Ligaspielen nicht zu elft beendet." Vier Platzverweise schleppte der BTSV in dieser Saison schon mit sich, aktuell wird Robin Heußer deswegen am Sonntag gesperrt fehlen. Verletzt gesellen sich Lukas Frenkert (Muskelbündelriss), Frederik Jäkel (Kreuzbandriss), Elhan Kastrati (Prellung) und Sidney Raebiger (Aufbautraining) hinzu. Einzig Lino Tempelmann könnte aus dem Lazarett zurückkehren.
Ob der rustikale Backhaus-Stil für den Mittelfeldspieler schon wieder infrage kommt, ist aber noch offen. "Ich bin selbst ein Heißblüter. Da fällt es mir schwer, auf dem Platz Ruhe einzufordern", gestand Backhaus auf Nachfrage zur kuriosen Statistik ein. Die Lösung? "Es geht vor allem um Reflexion. Wenn Robin Heußer das Foul nochmal sieht, dann wird er den Fehler nicht nochmal machen." Die Intensität will der BTSV-Coach jedenfalls nicht herunterschrauben. "Wir können nicht nur nebenherlaufen und Geleitschutz bieten. Wir müssen auch ans Werk gehen. Es gibt auch den Unterschied zwischen richtigen und dummen Fouls", so Backhaus.
"Da liegt in der Ruhe ein bisschen mehr Kraft"
Unnötige Platzverweise gilt es zu vermeiden. Der 43-Jährige ahnte, dass sich die Mannschaft zu sehr selbst in die Pflicht nahm. "Wichtig ist, dass die Jungs kein Angst haben müssen, das ihnen was passiert. Das ist entscheidend. Die Jungs setzen sich da vielleicht auch zu sehr unter Druck und wollen den Fehler sofort wieder ausbügeln", führte Backhaus aus. "Das ist im Grundsatz gut, aber da liegt in der Ruhe ein bisschen mehr Kraft, als jetzt zu viel Energie hinzugeben." Er sei ohnehin als Trainer bekannt, der auch Fehler verzeihen könne, solange sie sich nicht wiederholen.
Nun geht es für den BTSV nach Münster. Ein Duell im Mittelfeld der Tabelle, das in der vergangenen Saison noch im Tabellenkeller positioniert war. "Vom Selbstverständnis der Preußen in diesem Jahr müsste ich davon ausgehen, dass sie die drei Punkte schon als verbucht sehen. So spielen sie Fußball und so treten sie auf dem Feld auf. So wächst dann auch der Klub und aktuell auch das Stadion", fasste Backhaus zusammen. "Zudem spielen sie die meisten Pässe der Liga, aber der xGoals-Wert ist trotzdem nicht so hoch. Das zeigt auch, dass Ballbesitz alleine nicht dafür sorgt, dass du Tore schießt." Ein Schlagabtausch auf Augenhöhe soll folgen. Erst recht dann, wenn die Eintracht dieses Mal zu elft bleibt.