Bochum marschiert weiter: "Fühlt sich gerade unglaublich an"

Robert Tesche lässt den VfL Bochum wieder jubeln, denn in Heidenheim erzielte der 33-Jährige seinen sechsten Saisontreffer. Bringt dieser den Revierklub ganz nah an die Bundesliga? Elf Punkte Vorsprung vor dem vierten Platz bei vier ausstehenden Spielen sprechen normalerweise für sich. Doch Bochum darf sich nicht in Sicherheit wiegen.
Drewes ersetzte Riemann
Mit einem 2:0-Sieg in Heidenheim knackte der Revierklub am Mittwochabend die 60-Punkte-Marke. Als Tabellenführer geht der VfL in die Schlussphase der Saison, doch unter den sechs verbleibenden Aufstiegskandidaten sind die Bochumer bereits mit der vollen Anzahl von Spielen angetreten - nur Heidenheim hat ebenfalls 30 Partien absolviert. Gewinnt die Konkurrenz ausnahmslos, dann bleibt den Bochumern nur noch ein magerer Vorsprung von vier Punkten. Umso wichtiger war der Sieg in Heidenheim zu bewerten - trotz widriger Umstände.
"Unser Spiel ging nicht optimal los aufgrund der Verletzung von Manu. Das ist sehr schade, weil er ein wichtiger Faktor in unserem Spiel ist", musste Cheftrainer Thomas Reis schon früh auf Stammkeeper Manuel Riemann verzichten. Eine Diagnose beim 32-Jährigen stand tags darauf noch aus, doch Bauchschmerzen musste der VfL nicht haben. Ersatzmann Patrick Drewes zeigte sich in Bestform, als er in der 9. Spielminute in die Partie kam. "Zum Glück hat das heute gut funktioniert – das Warmmachen war noch nicht lang her und ich hatte Restwärme im Körper. Das hat geholfen", spaßte der Keeper nach seinem ersten Zweitliga-Einsatz in dieser Spielzeit.
"Vier Endspiele vor der Brust"
Insgesamt zeichnete sich Bochum durch ein kompaktes Defensivverhalten aus, was die Begegnung zu einer umkämpften Partie formte. Gegenüber dem 4:3-Sieg gegen Hannover zeigte sich der VfL stabil. "So konnten wir Torchancen des Gegners besserunterbinden. Das war sehr entscheidend heute", lobte Reis die Bereitschaft seiner Mannschaft im defensiven Verbund. Offensiv konnte sich der VfL einmal mehr auf Robert Tesche verlassen, der zur Führung im ersten Abschnitt einköpfte. Anschließend sicherte Herbert Bockhorn den Sieg mit seinem ersten Treffer ab: "Es fühlt sich gerade unglaublich an."
Nun habe der Klub noch "vier Endspiele vor der Brust", um den Aufstieg in die Bundesliga klarzumachen. Heidenheim war der letzte direkte Konkurrent im Aufstiegsrennen, auf den die Bochumer diese Saison trafen. Angesichts der zahlreichen Nachholspiele in der Liga darf sich der VfL jedoch nicht zurücklehnen.