3:3 nach 0:3! BTSV setzt "Ausrufezeichen, dass wir da sind“

Eintracht Braunschweigs Klassenerhalt dürfte mutmaßlich nicht an mangelnder Kampfkraft und Moral scheitern. Beim spektakulären 3:3 gegen Abstiegskonkurrent Arminia Bielefeld zeigten die Gastgeber trotz eines niederschmetternden 0:3-Rückstands schon nach 21 Minuten ihre buchstäblichen "Löwenherzen“ und trotzten den Westfalen durch eine furiose Aufholjagd noch ein Remis ab.

"Die Mannschaft lebt“

"Das“, betonte Braunschweigs Trainer Michael Schiele nach dem ersten Punktgewinn seines Teams nach zuvor drei Pleiten in Serie auf der Vereinshomepage, "das war ein Ausrufezeichen, dass die Mannschaft lebt, dass wir da sind.“

Tatsächlich hat das Unentschieden im Duell der Tabellennachbarn für den Aufsteiger nicht nur wegen des beeindruckenden Charakters der Platzherren nach der desaströsen Anfangsphase große symbolische Bedeutung. Denn im Falle ihrer sechsten Niederlage vor eigenem Publikum wären die Niedersachsen hinter die Arminia und erstmals seit dem Rückrundenstart wieder in die Abstiegszone auf den Relegationsrang zurückgefallen.

Über dem Strich jedoch hat Braunschweig mit einem Punkt Vorsprung auf Bielefeld und außerdem zwei Zählern mehr als der SV Sandhausen und Jahn Regensburg auf den Abstiegsplätzen und geht aus einer "kleinen Pole Position“ ins letzte und entscheidende Saisondrittel.

Pherai mit Doppelpack: "Niemals den Glauben verlieren“

"Für uns ist das ein absoluter Moralschub“, meinte Kapitän und Torhüter Jasmin Fejzic nach seinem unglücklichen Slapstick-Eigentor zum 0:1 nach einem Pfostenabpraller an seinen Rücken geradezu euphorisiert. "Es ist wichtig, dass wir Bielefeld weiter hinter uns gehalten haben“, meinte Schiele nicht minder erfreut mit etwas mehr Sachlichkeit.

Diese auch psychologisch wichtige Tabellenkonstellation erhielt der Eintracht zwar Anthony Ujah (74.) mit seinem umjubelten Ausgleichstreffer, Braunschweigs Spieler des Tages allerdings war der zweifache Torschütze Immanuel Pherai. Mit seinen ersten Treffern seit seinem Doppelpack vor gut fünf Monaten gegen den FC St. Pauli (2:1) brachte der Niederländer die Hausherren überhaupt erst wieder ins Match zurück. "Wir machen uns das Leben selber schwer, aber man darf niemals den Glauben verlieren“, kommentierte Pherai seinen glanzvollen Auftritt.

Schiele zollte Pherai natürlich angemessene Anerkennung. "‘Manu‘ hat echt den Unterschied gemacht. Er hat das Spiel diktiert, kluge Pässe gespielt und war in den Zweikämpfen präsent“, meinte der Coach über die weiteren Verdienste des 21-Jährigen um die letztlich erfolgreiche Aufholjagd über die beiden Tore hinaus.

Mit dem Rückenwind der vermiedenen Niederlage kündigte Fejzic schon für das nächste Spiel am Freitag beim auch längst noch nicht geretteten 1. FC Nürnberg den nächsten Versuch für den ersten Sieg seit mehr als einem Monat (am 4. Februar 2:0 gegen den 1. FC Heidenheim) an: "Wir haben Moral bewiesen und uns gewehrt – und wir werden uns weiter wehren.“

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