BTSV: Vierter Platzverweis im fünften Spiel - "Das schadet uns ungemein"

Beflügelt vom Sieg gegen Schalke war Braunschweig in Karlsruhe gut in die Partie gestartet. Doch nach einer umstrittenen roten Karte gegen Jannis Nikolaou verlor die Eintracht den Faden. Kurios: Es handelte sich bereits um den vierten Platzverweis der laufenden Saison - bei erst fünf absolvierten Pflichtspielen.

Hoffmann: "Bis zum Platzverweis im Ballbesitz richtig gut gespielt"

Mit der Anfangsphase war BTSV-Trainer Jens Härtel durchaus zufrieden: "Wir sind gut reingekommen, hatten gute Phasen mit dem Ball, viel Ruhe im Spielaufbau und sind dadurch auch immer wieder in die gegnerische Hälfte gekommen." Zudem gefiel die Eintracht mit einem hohen Pressing. Mittelfeldmotor Robin Krauße fand sogar: "Mit dem Ball war das in der Anfangsphase unsere beste Leistung in der laufenden Saison."

Trotz der optisch ansprechenden Vorstellung mangelte es der Eintracht aber an klaren Torchancen. Härtel analysierte: "Die Präzision in den letzten Pässen und Flanken hat gefehlt, um mehr Abschlüsse zu kreieren". So waren es nicht die Niedersachsen, sondern die Gastgeber aus Baden-Würtemberg, die mit 1:0 in Führung gehen. "In der Situation haben wir dann nicht gut verteidigt, den freien Raum vorne hätten wir schneller schließen können und müssen", ärgerte sich Härtel.

Diskutabler Platzverweis für Nikolaou

Und dann kam die 37. Spielminute. Ein Platzverweis, mit dem die Eintracht durchaus zu hadern hatte. "Aus meiner Sicht war das keine direkte Notbremse, man hätte es vielleicht auch bei Gelb belassen können", beurteile Härtel die Situation. Tatsächlich lässt sich darüber diskutieren, ob Nikolaous Nebenmann Hasan Kurucay noch in die Situation eingreifen hätte können. Auch Towart Ron-Thorben Hoffmann hätte die Situation möglichweise entschärfen können.

Unabhängig davon, ob die rote Karte berechtigt war oder nicht, fällt auf, dass die Eintracht in dieser Saison zu viele Platzverweise kassiert. Der Feldverweis für Nikolaou war bereits der vierte in der noch jungen Spielzeit. Hasan Kurucay am ersten Spieltag, Sebastian Griesbeck im DFB-Pokal, Brian Behrendt im Ligaspiel gegen Schalke - und nun Nikolaou. Nach erst fünf absolvierten Pflichtspielen ein trauriges Quartett.

Platzverweis als Knackpunkt

Auch Keeper Hoffmann befand: "Wir müssen uns schlauer anstellen und dürfen nicht so oft in Unterzahl geraten. Das schadet uns ungemein." Sein Trainer machte den Platzverweis als Knackpunkt aus: "Ab da ist es ein anderes Spiel gewesen". Auch wenn der Einsatz laut Krauße weiterhin gestimmt habe, war es "in Unterzahl einfach nicht möglich, alles wegzuverteidigen." Anthony Ujah bot sich sogar die Chance auf den 1:1 Ausgleichstreffer, der Stürmer jagte den Ball allerdings über den Querbalken. Kurz darauf sorgte der KSC mit dem 2:0 für die Entscheidung. Härtel gestand nach dem Spiel, dass "der Sieg für den KSC am Ende verdient war".

Die Eintracht-Spieler wehrte sich dennoch dagegen, nur das Negative zu sehen. "Großen Respekt an unsere Truppe, dass wir so zusammengestanden haben, gut verschoben und uns auch in Unterzahl Chancen erspielt haben. Das macht mir Mut", fand beispielsweise Krauße. Hoffmann wiederum richtete den Blick bereits nach vorne: "Wir können jetzt nichts mehr ändern, müssen uns regenerieren und auf den guten Aspekten aufbauen." Die nächste Chance auf etwas Zählbares bietet sich der auf Platz 16 abgerutschten Eintracht am kommenden Freitag gegen den FC St. Pauli. Dann bevorzugterweise ohne eigenen Platzverweis.

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