Club in der Relegation: "Müssen, sollen, wollen alles geben"

Vor rund einem Jahr verabschiedete sich der 1. FC Nürnberg mit einer historisch schlechten Leistung aus der Bundesliga, nun müssen die Franken aufgrund einer ähnlichen sportlichen Entwicklung in der 2. Bundesliga um den Klassenerhalt bangen. In der Relegation muss der Club gegen Ingolstadt ran, der noch im Jahr zuvor als Zweitligist daran teilnahm. Interimstrainer Michael Wiesinger kennt die Bedeutung der Spiele - und den Gegner.
"Relegation ist unberechenbar"
Im Mai 2010 sieht Michael Wiesinger einen 1:0-Sieg im Hinspiel der Zweitliga-Relegation, anschließend gewinnt der Burghausener Coach auch das Rückspiel gegen Hansa Rostock durch einen Doppelpack von Fabian Gerber. Geschehen an der Seitenlinie von Drittligist Ingolstadt, den Wiesinger vor zehn Jahren damit in die 2. Bundesliga führte. Wenn die Schanzer heute Abend zu Gast im Nürnberger Max-Morlock-Stadion sein wird, dann wird Wiesinger seinem ehemaligen Klub einen Strich durch die Rechnung machen wollen.
"Relegation ist unberechenbar. Wir wollen hier weiter 2. Liga haben. Dafür müssen, sollen, wollen wir alles geben", erinnert sich Wiesinger an die Geschehnisse als FCI-Trainer, nun steht er interimsweise an der Seitenlinie des 1. FC Nürnberg. Die Franken tauschten Cheftrainer Jens Keller kurz zuvor aus, sodass nun der 47-Jährige die Rettung der Franken erreichen soll. Pikant: Der FCI ist genau der Klub, der vor einem Jahr in der Zweitliga-Relegation abstieg. Auch dort war Keller zuvor Trainer gewesen, ehe Tomas Oral im Saisonfinale übernahm.
Wiesinger setzt auf freie Köpfe
Nun ist Oral bei den Schanzern wieder an Bord und der Verein sehnt sich nach Wiedergutmachung. Beim Club soll dagegen eine verkokste Saison ihr glückliches Ende finden. Wiesinger setzt dabei vieles auf die psychologische Komponente: "Wir wollten die Tage nutzen, um bei der Mannschaft einen neuen Geist entstehen zu lassen. Ich habe festgestellt, dass wir einen guten Zugang zueinander gefunden und einen guten Spirit entwickelt haben."
Nicht verwunderlich, denn die Nürnberger Abwärtsspirale beginnt schon vor zwei Jahren. Schon aus der Bundesliga stiegen die Franken mit einem historisch schlechten Wert von nur 19 Punkten ab, in der 2. Bundesliga präsentierten sich die Clubberer nur selten verbessert. "Die Köpfe müssen oben bleiben, auch wenn es mal nicht laufen sollte wie gewünscht", warnt Wiesinger trotzdem vor weiteren Rückschlägen, die am heutigen Dienstag noch nicht für eine endgültige Entscheidung sorgen würden. Dennoch will der FCN möglichst positiv aus dem Hinspiel herausgehen - und der Coach zeigte bereits einmal, dass er das beherrscht.