Darmstadt mit Pech aus dem Pokal: "Tut natürlich wahnsinnig weh"

Erneut mit einigen personellen Sorgen war der SV Darmstadt 98 in der ersten Pokalrunde zum TSV 1860 München gereist und unterlag dem Drittligisten am Freitagabend im Elfmeterschießen mit 4:5. Dennoch fand Trainer Torsten Lieberknecht wie schon in den vergangenen Wochen viele lobende Worte für seine Mannschaft und war mit dem Auftritt zufrieden.

"Bitter und auch wirklich unglücklich"

Hätte Patric Pfeiffer den Ball nur ein paar Millimeter weiter links an der Stirn getroffen und wäre der Ball dadurch ins Tor gegangen, hätten sich die Lilien so sehr wahrscheinlich den Gang ins Elfmeterschießen gespart. Doch so konnte 1860-Schlussmann Marco Hiller den Ball beim Stand von 1:1 parieren und seine Mannschaft so vor dem K.O. wenige Augenblicke vor dem Abpfiff retten (119.). Und deshalb blieb es aus Sicht der Hessen nur beim Konjunktiv II und einem enttäuschenden Abend. "Kurz vor Schluss der Verlängerung haben wir dann nochmal ein richtig großes Brett. Wenn du danach im Elfmeterschießen verlierst, tut das natürlich wahnsinnig weh", sagte Lieberknecht.

Denn im Showdown vom Elfmeterpunkt hatte der Zweitligist das Nachsehen, verabschiedete sich nach einem 4:5 schon in der ersten Runde aus dem Pokal. "Das Ausscheiden ist bitter und auch wirklich unglücklich", wird Luca Pfeiffer auf der Homepage des SVD zitiert. Denn wie schon in den ersten beiden Ligapartien mussten die Lilien auf einige Spieler verzichten: Mathias Honsak, Erich Berko, Tim Skarke und Tobias Kempe sind nach einer Corona-Erkrankung noch in Quarantäne, zudem fehlten Marvin Mehlem (Reha nach Knie-OP) und Aaron Seydel (Reha nach Achillessehnen-Operation). Personell war der vermeintliche Favorit deshalb arg im Nachteil.

"Viel Energie aus dieser ganzen Situation ziehen"

Und auch während des Spiels war das Glück kaum auf Seiten der Gäste. So ging ein Schuss von Pfeiffer nur an die Latte, den Abpraller versenkte Philip Titz zwar per Kopf, stand dabei aber im Abseits, weshalb der Treffer nicht zählte (22.). Und dann war da noch der Führungstreffer der Münchener: Phillipp Steinhart schoss zuerst noch Mitspieler Merveille Biankadi an, bekam den Ball aber wieder und traf im zweiten Versuch (75.). Allerdings stand Biankadi dabei im Abseits und verdeckte Lilien-Schlussmann Marcel Schuhen klar die Sicht. "Er steht vor meiner Nase, deswegen sehe ich den Ball nicht", erklärte Schuhen. Trotz starker Proteste der Gäste zählte der Treffer. Pech für die Lilien: Der VAR wird erst ab dem Achtelfinale eingesetzt.

Doch trotz des frühstmöglichen Ausscheidens und der dritten Niederlage im dritten Pflichtspiel der Saison sieht Lieberknecht viel Positives: "Ich bin massiv stolz auf die Mannschaft, die heute richtig großes Herz gezeigt hat und mit all den Herausforderungen fantastisch umgegangen ist. Trotz der Niederlagen entsteht ein sensationeller Spirit in unserer Mannschaft." Die Mannschaft habe "ihre große Moral" kurz nach dem Rückstand gezeigt. Denn Luca Pfeiffer wurde von der Sechziger-Defensive im Strafraum nicht genug gestört und platzierte den Ball am Innenpfosten, von wo aus er zum 1:1 ins Tor ging (80.). "Die letzten Wochen waren wirklich schwierig, trotzdem hat man heute gesehen, dass wir eine geschlossene Mannschaft sind. Den Charakter sieht man auch daran, dass wir nach dem Rückstand zurückgekommen sind, diese positiven Dinge müssen wir mitnehmen", so der 24-Jährige. Auch Schuhen sei sich sicher, "dass wir viel Energie aus dieser ganzen Situation ziehen werden".

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