DFB ahndet sechs Vorfälle: Hansa muss 97.300 Euro zahlen

Empfindliche Geldstrafe für den F.C. Hansa Rostock: Wegen sechs Fällen eines unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger, zwei davon in Tateinheit mit nicht ausreichendem Ordnungsdienst, ist der Aufsteiger vom DFB-Sportgericht zur Zahlung einer Summe in Höhe von 97.300 Euro verurteilt worden.

Vorfälle gegen Schalke, Kiel und Sandhausen

Die ersten Vorfälle ereigneten sich am 25. September beim Spiel gegen Schalke 04. Nachdem in der 68. Minute zunächst drei Rauchtöpfe gezündet wurden, verließ ab der 80. Minute eine Gruppe von etwa 150 Rostocker Anhängern die Südtribüne und suchte nach Polizeiangaben gezielt die Auseinandersetzung mit der Polizei, die sich hinter der Tribüne positioniert hatte. Hierbei wurden Einsatzkräfte im Bereich des Stadionvorplatzes mit Steinen und Pyrotechnik beworfen, wobei ein Polizeibeamter verletzt wurde und ein Polizeifahrzeug ausbrannte. Darüber hinaus wurde in der 84. Spielminute ein Feuerzeug aus dem Heimbereich in Richtung Spielfeld geworfen. Die Strafe für diese Vergehen beträgt 42.300 Euro. Davon kann Hansa bis zu 14.000 Euro für sicherheitstechnische und infrastrukturelle Maßnahmen verwenden.

Zu Vorfall Nummer vier und fünf kam es beim Auswärtsspiel in Kiel am 2. Oktober. Nach Verbandsangaben versammelten sich in der 22. Minute etwa 30 Rostocker Anhänger hinter ihrem Block und stürmten anschließend in den benachbarten Sitzplatzblock. Dabei wurden drei Ordner verletzt und es kam zu Sachbeschädigungen. Zudem überstieg in der 90. Minute ein Rostocker Anhänger den Zaun zum Stadioninnenraum und öffnete das Innenraumtor. Dadurch gelangten etwa fünf bis acht Rostocker Anhänger in den Innenraum hinter die Banden. Durch Einschreiten des Ordnungsdienstes wurde verhindert, dass das Spielfeld betreten wurde. Für dieses Fehlverhalten seiner Fans muss Hansa 40.000 Euro zahlen, wovon bis zu 13.000 Euro für sicherheitstechnische und infrastrukturelle Maßnahmen verwenden können.

Am 17. Oktober beim Heimspiel gegen den SV Sandhausen kam es zum sechsten Vorfall, als Fans ein laut DFB "grob beleidigendes, herabwürdigendes und menschenverachtendes Banner" mit der Aufschrift "Einer weniger, ACAB!!!" zeigen. Dieses stellte den Zusammenhang mit dem Tod eines kurze Zeit vorher in Mecklenburg-Vorpommern verstorbenen jungen Polizisten aus Hamburg her. Die Strafe hierfür beläuft sich auf 15.000 Euro, wovon 5.000 Euro für sicherheitstechnische und infrastrukturelle Maßnahmen verwenden dürfen. Strafmildernd wurde berücksichtigt, dass Hansa mehrere tatverdächtige Personen ermitteln konnte - andernfalls wären mindestens 30.000 Euro fällig geworden.

Kontrollausschuss zählt Hansa an

Der DFB-Kontrollausschuss hat Hansa Rostock in seinen Strafanträgen darauf hingewiesen, "dass der Verein aufgrund der gehäuften Vorfälle in der Vergangenheit seine Maßnahmen intensivieren sollte, um die Sicherheit des Spielbetriebs zu gewährleisten". Ferner habe das Gremium dem Klub mitgeteilt, dass es im Wiederholungsfall weitere Maßnahmen in Erwägung ziehen werde. Welche genau, ließ der Verband offen.

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