Direkter Durchmarsch! Paderborn steigt in die Bundesliga auf

Der SC Paderborn steht nach dem 1. FC Köln als zweiter Aufsteiger in die Bundesliga fest. Am Nachmittag unterlagen die Ostwestfalen zwar mit 1:3 gegen Dynamo Dresden Dresden, Konkurrent Union Berlin spielte aber zeitgleich nur Unentschieden gegen den VfL Bochum. Der Paderborner Durchmarsch ist damit perfekt!

Ein Märchen

Als Schiedsrichter Sven Jablonski die Partie um 17:22 Uhr mit dem Schlusspfiff beendete, richtete sich der Blick der Fans des SC Paderborn nach Bochum: Dort brauchte Union Berlin nur noch einen Treffer, um doch noch auf Platz 2 zu ziehen. Doch dann wurde auch die Partie der "Eisernen" abgepfiffen - und der Jubel der 2.500 mitgereisten Fans kannte keine Grenzen mehr. Nachdem Klement den SC Paderborn in der zehnten Minute noch in Führung gebracht hatte, machte Dynamos Baris Atik das Fernduell um den Aufstieg mit Union Berlin per Dreierpack nochmal spannend. Doch die "Eisernen" konnten von dem Ausrutscher nicht profitieren, spielten ihrerseits nur 2:2 in Bochum - und ermöglichten der Mannschaft von Steffen Baumgart damit den direkten Durchmarsch von der 3. Liga in die Bundesliga.

Die Rückkehr des SC Paderborn in das Oberhaus gleich dabei einem Märchen. Nach der letzten Spielzeit in der Bundesliga (2014/15), als die Ostwestfalen nach dem 4. Spieltag als Tabellenführer grüßten, ging es steil bergab. Innerhalb von drei Jahren stieg Paderborn dreimal sportlich ab und war vor genau zwei Jahren Regionalligist. Nur, weil der TSV 1860 die Lizenzbedingungen für die 3. Liga nicht erfüllen konnte, schaffte Blau-Schwarz den Klassenerhalt am grünen Tisch und blieb somit in der Liga. Trainer Steffen Baumgart und Manager Markus Krösche stellten die Mannschaft neu auf - und führten sie nur ein Jahr später mit 90 Toren aus 38 Spielen in die 2. Bundesliga. Auch in dieser Saison ging der Höhenflug des SC Paderborn ungebremst weiter - und findet mit dem direkten Durchmarsch in die Bundesliga nun seinen absoluten Höhenpunkt.

Beste Rückrundenmannschaft

Dass der Aufstieg verdient ist, darüber gibt es keine Zweifel. Mit 76 Toren stellt Paderborn nach dem 1. FC Köln die zweitbeste Offensive, feierte gemeinsam mit dem HSV die zweitmeisten Siege (16) und ist mit 32 Punkten aus 17 Spielen zudem die beste Rückrundenmannschaft. Zwar kletterte Paderborn erst seit Mitte April auf einen Aufstiegsplatz, hielt sich aber zuvor bereits im oberen Mittelfeld auf.

Grundstein des Erfolgs ist das starke Kollektiv der Paderborner, die immer wieder über sich hinaus wuchsen. Etwa beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln, als der SCP bis zur 80. Minute mit 0:2 in Rückstand lagen, die Partie dann aber noch drehte. Ohnehin ist der SCP der Meister der späten Tore. Großen Anteil am direkten Durchmarsch hat Philipp Klement, der in 30 Spielen 16 Tore erzielte und sechs weitere vorbereitete. Auch Sven Michel (zehn Tore, sechs Vorlagen) und Bernard Tekpetey (zehn Tore, sechs Vorlagen) trafen zweistellig.

Stadion zu klein

Nun wartet auf den SC Paderborn die zweite Bundesliga-Spielzeit seiner Vereinsgeschichte. Mit welchem Personal die Ostwestfalen im Oberhaus antreten werden, ist noch offen. Nicht wenige Spieler haben durch ihre starke Leistungen Begehrlichkeiten geweckt, zudem droht der Abgang von Manager Markus Krösche. Der 38-Jährige, der noch bis 2022 unter Vertrag steht, soll vor einem Wechsel zu RB Leipzig stehen. Um Baumgart gibt es dagegen (noch) keine Gerüchte.

Mittelfristig muss der SCP derweil in die Benteler-Arena investieren. Zwar erfüllt das Stadion die Mindestkapazität von 15.000 Plätzen, weist aber nur 5.800 statt der geforderten 8.000 Sitzplätze auf. Zumindest für die kommende Saison ist allerdings noch keine Aufstockung nötig, eine Ausnahmegenehmigung macht es möglich. Im Falle des Klassenerhalts, und der ist das Ziel, müsste dann ausgebaut werden. Doch das ist Zukunftsmusik. Vorerst zählt nur eines: Der SC Paderborn ist wieder erstklassig - und das nur 729 Tage nach dem sportlichen Abstieg in die Regionalliga.

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