Dresden: Kluft zum HSV für Stark "kleiner geworden“

Ohne übertriebenen Respekt geht Dynamo Dresden zum Saisonwiederbeginn ins Topspiel gegen Aufstiegsanwärter Hamburger SV. Trotz der Prominenz ihres Gastes wollen die Schwarz-Gelben die Punkte keineswegs verschenken.

"Erwarte ganz klar mehr Konstanz“

Das veränderte Selbstverständnis der Dynamos vor der Begegnung am Freitagabend brachte Kapitän Yannick Stark mit einem Vergleich zum Dresdner Pokal-Coup im Sommer 2020 als Drittligist gegen den damals noch höherklassigen HSV (4:1) auf den Punkt. "Zwar sehe ich uns als Außenseiter, aber keineswegs als krassen Underdog. Wir spielen mittlerweile in der gleichen Liga wie der HSV. Die Kluft ist kleiner geworden“, meinte der 31-Jährige in einem Interview mit der Bild-Zeitung.

Stark möchte nach dem misslungenen Jahresabschluss durch die 0:3-Pleite bei Abstiegskandidat FC Ingolstadt zur Absicherung des Vorsprungs auf die Abstiegszone (fünf Punkte) auf keinen Fall mit leeren Händen dastehen. Er erwarte "ganz klar mehr Konstanz. Wir hatten in der Mitte der Hinrunde eine zu lange Durststrecke mit vielen Niederlagen. Das darf nicht noch mal vorkommen. Selbst wenn mal nicht allzu viel an einem Tag gelingt, gilt es, einen Punkt mitzunehmen. Wir haben zu viele Spiele verloren, in denen ein Unentschieden drin war“, mahnte der Routinier.

Starks Appell hat durchaus einen ernstzunehmenden Hintergrund. Mit ihren bislang sieben Saisonsiegen liegen die Elbestädter gleichauf mit den drittplatzierten Hamburgern, gingen allerdings durch ihre zehn Niederlagen genauso oft als Verlierer vom Platz wie der Tabellenvorletzte Erzgebirge Aue. Noch öfter verlor nur das schon zwölfmal besiegte Schlusslicht Ingolstadt. "Der Anspruch muss sein“, meinte Stark deswegen, "dass wir uns punktetechnisch in der Rückrunde verbessern. Daher setzen wir uns 22 Zähler plus x als Ziel.“

Schmidt: "Wollen uns nicht verstecken“

Auch sein Trainer Alexander Schmidt plant vor den erlaubten 1000 Zuschauern einen Kampf mit offenem Visier. "Wir sind heiß auf das Spiel. Es geht darum, unsere Qualität auf den Platz zu bringen. Wir wollen aktiv und offensiv in die Partie gehen, das entspricht auch dem Charakter unserer Mannschaft. Wir wollen uns nicht verstecken“, kündigte der 53 Jahre alte Coach auf der Spieltags-Pressekonferenz an.

Dresdens Sportgeschäftsführer Ralf Becker fiebert dem Wiedersehen mit seinem Ex-Klub ebenfalls entgegen und hofft dabei zumindest auf einen Achtungserfolg: "Wir sind Aufsteiger, wollen aber auch selbstbewusst auftreten, weil wir wissen, dass wir uns gegen jeden Gegner in der Liga behaupten können. Das wollen wir gegen den HSV zeigen.“

Dabei kann Schmidt personell jedoch nicht auf seinen ganzen Kader zurückgreifen. Außer die Langzeitverletzten Patrick Wiegers, Panagiotis Vlachodimos und Tim Knipping muss der SGD-Trainer gegen den HSV auch Luca Herrmann (Knie), Sebastian Mai (Aufbautraining) sowie den erkrankten Agyemang Diawusie ersetzen.

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