Effektiv wie ein Spitzenteam: "Der HSV, den wir uns alle wünschen"

Still und heimlich hat sich der Hamburger SV im Stil einer Spitzenmannschaft auf einen Spitzenplatz vorgeschoben. Durch den 1:0-Erfolg gegen den Karlsruher SC konnten die Norddeutschen außerdem den zweiten Heimsieg der Saison feiern. Alle Beteiligten waren sich nach Schlusspfiff einig, dass das Spiel ansehnlicher sein könnte - aber der Erfolg tröstet darüber hinweg.

Reis macht es wie Robben

15 Punkte nach sieben Spielen - das ist die Bilanz, die den Hamburger SV geradewegs auf den zweiten Platz gespült hat. Die Walter-Elf besticht zurzeit mit minimalistischem Fußball, so reichte auch gegen Karlsruher der Treffer von Ludovit Reis (42.) zum knappen Heimsieg. "In der ersten Halbzeit war Karlsruhe besser als wir, aber durch diesen besonderen Moment von Ludovit Reis kurz vor der Pause sind wir mit der Führung in die Halbzeit gegangen", gestand Walter nach Spielende ein. Im Stil von Arjen Robben lief der niederländische Landsmann am Sechzehner entlang und zog ab - per Innenpfosten landete die Kugel im Netz.

"Beim Tor habe ich gesehen, dass der Weg ins Zentrum frei ist, also habe ich es einfach versucht und dann spontan entschieden, nicht abzuspielen, sondern selbst abzuschließen, auch wenn es eigentlich nicht mein starker Fuß war", kommentierte der 22-Jährige seinen goldenen Treffer, der an diesem Tag zum Sieg reichte. Insgesamt war es bereits der fünfte HSV-Erfolg in dieser Saison - und bei keinem dieser Siege kassierten die Hamburger ein Gegentor. Torhüter Daniel Heuer Fernandes brachte es auf den Punkt: "Zu null zu spielen, ist immer wichtig und wertvoll."

"Hat uns schon sehr geärgert"

Zudem konnte der HSV im vierten Anlauf das zweite Heimspiel gewinnen. Nach dem Seitenwechsel verdienten sich die Hamburger den Erfolg, wie Walter fand: "In der zweiten Hälfte aber habe ich dann wieder den HSV gesehen, den wir uns alle wünschen: Wir haben etwas umgestellt, haben dadurch aggressiver verteidigt und sind höher angelaufen und hatten zudem auch gute Offensivaktionen mit Abschlusschancen." Nur ein weiterer Treffer sprang dabei nicht heraus, sodass es am Ende bei einem knappen Ergebnis blieb. Doch auch da blieb Walter entspannt. "Irgendwann wird auch vorn der Knoten platzen. Doch egal wie - am Ende ist unser Sieg gegen einen wirklich sehr starken KSC verdient", so der Coach.

Einig waren sich auch die Spieler, dass trotz des insgesamt guten Saisonstarts noch Luft nach oben blieb. "Natürlich können wir noch Dinge verbessern, aber wir haben als Mannschaft gut gearbeitet und sind sehr froh, eine Reaktion auf das letzte Heimspiel gegen Darmstadt gezeigt zu haben", erinnerte Sebastian Schonlau an die vergangene 1:2-Niederlage im Volksparkstadion. Denn auch die Spieler haben ihre Fans im Sinn: "Es hat uns nämlich schon sehr geärgert, dass wir von drei Heimspielen nur eines gewonnen hatten, deshalb wollten wir heute unbedingt etwas gutmachen." Das klare Ziel, die Spitzenplätze anzuvisieren, ist somit schon früh erfüllt. Nun sollen sie verteidigt werden.

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