"Eine bittere Situation": Hansa hadert mit dem Chancenwucher
Der F.C. Hansa Rostock hat im neuen Jahr die vierte Niederlage im fünften Spiel kassiert: Beim Nord-Derby beim FC St. Pauli setzte es für die Kogge eine 0:1-Pleite. Dabei hatte die Elf von Trainer Patrick Glöckner genug Chancen, um mindestens einen Punkt mitzunehmen. Doch der gegnerische Torwart und doppelt das Aluminium standen im Weg.
Dreifach-Chance vor der Pause
In Sachen Willen wollte Patrick Glöckner seinem Team keinen Vorwurf machen: "Es war ein sehr kampfbetontes Spiel. Wir haben die richtige Einstellung mitgebracht, waren in den Zweikämpfen da." Die Kogge wollte den Gegner "über Laufleistung und eine gute Kompaktheit" vor Probleme stellen. Das klappte gut, zudem hatten die Gäste durch Kai Pröger die erste richtig gute Szene. Doch der Abschluss des Offensivspielers landete am Innenpfosten (12.).
In der Folge, so sah es Glöckner, übernahmen die Kiezkicker das Kommando, bauten ihr Spiel "sehr gut" über das Zentrum auf. Nach 26 Minuten gab es schon den Lohn, Jackson Irvine war nach einer Flanke zur Stelle und köpfte ein. Auch wenn die Hamburger weiter sehr viel Ballbesitz hatten, kamen die Gäste kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit noch zu einer Dreifach-Chance: Erst kratzte Pauli-Keeper Nikola Vasilj einen Versuch von Lukas Fröde aus dem Eck (45.+1), dann landete ein Kopfball von John Verhoek an der Latte, anschließend schoss Damian Roßbach aus wenigen Metern über das Tor (45.+2). "Es war schon eine bittere Situation, weil so viele Chancen wirst du auf St. Pauli nicht kreieren können. Es wäre schön gewesen, eine nutzen zu können", trauerte Glöckner diesen Szenen hinterher.
"Ein Punkt wäre sehr verdient gewesen"
Im zweiten Durchgang sah der Kogge-Verantwortliche seine Mannschaft als "balldominant" an, die einen "anderen Spielfluss an den Tag gelegt" habe. Erneut hatte Verhoek die dicke Chance, doch wieder war Vasilj zur Stelle und rettete seiner Mannschaft so den Sieg (78.). "Ein Punkt wäre sehr verdient gewesen, die Mannschaft hat sich zerrissen. Es ist wichtig für uns, dass wir uns belohnen können für den Aufwand, den wir betreiben."
Den nächsten Anlauf dafür können die Rostocker am kommenden Sonntag beim Heimspiel gegen den Karlsruher SC starten. Nach der vierten Niederlage in diesem Jahr sind die Norddeutschen auf Platz 13 und vier Punkte vor dem Relegationsrang. Beim Duell gegen die Badener wird Verhoek wegen seiner fünften gelben Karte fehlen.