Eine Sache der Bereitschaft? HSV-Trainer Wolf redet Klartext

Es war ein Wochenende zum Vergessen für den Hamburger SV: Erst die Suspendierung Lewis Holtbys, dann die Niederlage in Berlin und der Absturz auf Rang vier. Bei den Rothosen läuft es derzeit wieder einmal alles andere als rund. Am Montag erklärte Cheftrainer Hannes Wolf seine Sicht der Dinge, stellte dabei laut "Kicker"-Bericht auch die Leistungsbereitschaft einiger Akteure infrage.
"Wir brauchen Konsequenz"
Pünktlich zur entscheidenden Saison-Phase herrscht beim Hamburger Sportverein die Unruhe. Zahlreiche Brennpunkte rund um die Mannschaft erinnern an zusehends an die unruhigen Zeiten der Vergangenheit, auch die Akteure sind teilweise die gleichen. So bat mit Lewis Holtby ein scheidender Altstar vor versammelter Mannschaft zunächst darum, nicht mit zum richtungsweisenden Auswärtsspiel bei Union Berlin reisen zu müssen, nur um kurze Zeit später einen Rückzieher zu machen.
"Vier Wochen vor Saisonende zu sagen, ich fahre nicht mit, das geht nicht", stellte Cheftrainer Wolf fest. "Wenn es unter vier Augen geblieben wäre, dann hätten wir es vielleicht noch geregelt gekriegt. Aber so ging es nicht. So funktioniert es nicht. Lewis ist deswegen kein schlechter Mensch, aber wir brauchen Konsequenz." Im Klartext: Holtby, dessen Vertrag ohnehin zum Saisonende ausläuft, wird kein Spiel mehr für die Hansestädter machen.
"Die finden, die sich für den HSV zerreißen"
Zum alleinigen Sündenbock hatte Hamburgs Übungsleiter Holtby indes keinesfalls auserkoren. Vielmehr nahm er die gesamte Mannschaft in die Pflicht, richtete sich speziell auch an die Wechselkandidaten. "Die maximale Schärfe, die Bereitschaft habe ich zuletzt in vielen Phasen vermisst, im Training wie im Spiel", kritisierte Wolf. "Es geht nicht, dass man ein bisschen was reduziert, weil man noch nicht weiß, wie es für einen persönlich weitergeht."
Entwicklungen, die gerade in der entscheidenden Phase eigentlich ein Unding sind - und in einem Kurztrainingslager behoben werden sollen. In Rotenburg oder Malente möchte Hannes Wolf die "Mannschaft einschwören auf unsere neue Rolle." Dabei gehe es auch darum, die Spieler zu "finden, die sich für den HSV und in unserer neuen Rolle als Jäger zerreißen."