"Fall Jatta" beendet: Vereine ziehen Einsprüche zurück

Der "Fall Jatta" geht zu Ende: Nachdem Ermittlungen wegen einer mutmaßlichen Identitätsfälschung gegen HSV-Profi Bakery Jatta eingeleitet wurden, protestierten mehrere Vereine gegen die Wertungen ihrer Spiele gegen den Hamburger SV. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte konnte jedoch keine Schuld feststellen, nun ziehen auch die Klubs ihre Einsprüche zurück.

Gemeinsame Mitteilung

"Wir bedauern es sehr, dass die Diskussionen um Bakery Jatta in den vergangenen Wochen besonders emotional geführt wurden", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung des VfL Bochum und des 1. FC Nürnberg, die genauso wie der Karlsruher SC in den vergangenen Woche Einspruch gegen die Spielwertung der HSV-Partie vor dem Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes erhob. In allen drei Partien wurde Bakery Jatta eingesetzt, dessen mutmaßliche Identitätsfälschung die Gemüter erregte. Nachdem das Bezirksamt Hamburg-Mitte nun keinerlei Zweifel an der wahren Identität Jattas hegte, zogen alle Vereine ihre Einsprüche zurück.

KSC betont "etwaigen Wettbewerbsnachteil"

"Durch die veränderte Indizienlage hat sich in einem unsicheren Umfeld nun mehr Klarheit für uns ergeben und es besteht kein Grund mehr, die Rechtmäßigkeit der Spielberechtigung zu hinterfragen. Wir sind froh, dass eine Regelverletzung ausgeschlossen werden konnte", formulieren es die Vereine diplomatisch, auch der KSC schließt sich dem an: "Dem KSC ging es zu jedem Zeitpunkt ausschließlich darum, den Verein vor einem etwaigen Wettbewerbsnachteil zu schützen. Wir sind froh, dass sich die Angelegenheit jetzt für alle Beteiligten im positiven Sinne entwickelt hat."

Keine Aussage des Kronzeugen

Angestoßen hatte die Protestwelle der 1. FC Nürnberg, nach dessen 0:4-Niederlage die "Sport Bild" erstmals über den Fall berichtet hatte. Die Nürnberger Anhörung vor dem Sportsgericht sollte am kommenden Montag stattfinden, zu der auch der senegalesische Vereinspräsident Seydou Sané als Kronzeuge aussagen sollte. Nun zogen aber auch die Franken zurück: "Mit der Entscheidung der zuständigen Behörde hat sich die sportjuristische Frage für den Club geklärt und wir sehen keine Veranlassung mehr." Darüber hinaus betonten die Verantwortlichen aller Vereine, dass sie die Anfeindungen gegenüber Jatta in den vergangenen Wochen "auf das Schärfste verurteilen".

Jatta kehrt zur Normalität zurück

Auch der DFB bestätigte inzwischen die Rücknahme der Einsprüche. Die Spielwertungen von Nürnberg (0:4), Bochum (0:1) und Karlsruhe (2:4) bleiben somit bestehen, die jeweiligen Verfahren wurde mit Zustimmung des DFB-Kontrollausschusses somit vollständig abgeschlossen. Beim Hamburger SV geht diese Entscheidung mit Erleichterung einher, wie der Verein auf seiner Homepage mitteilte: "Das ist ein guter Tag für Bakery Jatta, den HSV und seine Fans. Wir sind froh, dass sich alle Clubs nach der schnellen Arbeit der Hamburger Behörden wieder auf Fußball statt auf Paragraphen konzentrieren können." Darüber gelte der Dank allen Unterstützern des 21-jährigen Gambiers, der "jetzt endlich wieder zur Normalität zurückkehren" könne.

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