"Endlich Mittelmaß": Dardais Erfolg in realistischen Schritten

Das torlose Remis in Rostock hat Hertha BSC ins Mittelfeld der Tabelle befördert. Diese Position könnte der Hauptstadtklub im Spiel gegen den Karlsruher SC (Samstag, 20:30 Uhr) festigen. Ein wünschenswertes Ziel, fand Cheftrainer Pal Dardai. Rund 60.000 Zuschauer werden zum Spiel der befreundeten Klubs erwartet.

Fan-Märsche zum Stadion

Fan-Freundschaft verbindet. Zwischen Hertha BSC und dem Karlsruher SC erwarten die Zuschauer im Olympiastadion ein Fußballfest. Nicht unbedingt auf dem Rasen - dafür ist die sportliche Situation beider Klubs vielleicht zu angespannt -, aber zumindest auf den Rängen. "40 Jahre Fan-Freundschaft sind eine Riesensache für die Fans und auch für uns. Abendspiel, Flutlicht, dazu die Fanfreundschaft - das gibt einen wunderschönen Rahmen. Aber wenn das Spiel losgeht, wollen wir die drei Punkte in Berlin behalten", freute sich auch Sportdirektor Benjamin Weber auf den Klassiker zwischen Hertha und Karlsruhe, der von Fan-Märschen auf beiden Seiten eingeleitet wird.

Apropos Rasen: In Berlin wurde ein neues Grün verlegt, sodass Cheftrainer Pal Dardai dem Greenkeeper einen guten Job ausstellen konnte. Folgt nun die Leistung seiner Mannschaft in ähnlich zufriedenstellendem Rahmen? "Das Wochenende ist wichtig für uns alle. Jetzt zu gewinnen, ist wichtig vor der Länderspielpause und für unsere Stabilität. Dass die Fans miteinander klarkommen, sollen alle genießen", fand Pal Dardai vor dem Spiel gegen den KSC. In den 90 Minuten wird die Freundschaft zwischen den Vereinen ruhen - denn beide Klubs wollen sich im Mittelmaß der Tabelle festigen.

"Ich bin erstmal froh"

"Wo haben wir angefangen in dieser Saison?", stellte Dardai zur Abwechslung seine Frage an die Journalisten. "Dass es vielleicht gar keine Saison gibt wegen der Lizenz. Wir haben die ganze Mannschaft abgegeben und eine neue geholt. Ich bin erstmal froh, dass wir jetzt eine Säule, Typen und Teamgeist haben." Die finanzielle und sportliche Lage der Hertha war im Sommer kritisch, ist immer noch angespannt. Unter diesen Umständen konnte sich der Cheftrainer über die Entwicklung seiner Mannschaft freuen - denn mit Platz 12 und 16 Punkten hat Hertha bereits etwas erreicht, was zu Saisonbeginn gar nicht so sicher war. Vier Niederlagen in fünf Spielen standen auf dem Papier.

"Ich bin froh über Mittelmaß", so Dardai ganz realistisch. "Hört sich komisch an, ist aber so. Man muss sich im Mittelmaß erstmal festsetzen. Dann können wir über die nächste Station reden. Nicht: nur Mittelmaß, sondern: endlich Mittelmaß." Daran wollen die Berliner anknüpfen, zumal mit Toni Leistner und Marc-Oliver Kempf zwei gestandene Innenverteidiger nach ihren jeweiligen Sperren in den Kader zurückkehren. Die U23-Abwehrzentrale mit Marton Dardai und Linus Gechter wird weichen. "Die Jungen haben da ausgeholfen. Jetzt kommen die zwei erfahrenen Hasen zurück und werden auch spielen", kündigte Dardai an. Denn auch in der Mannschaft hat sich inzwischen etwas Neues entwickelt.

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