Endspiel für Geraerts? Trainer zwischen Aussprache und Fokus

Dem furiosen Auftakt gegen Braunschweig (5:1) folgten beim FC Schalke 04 gleich vier Spiele ohne Sieg. Cheftrainer Karel Geraerts steht mit seiner Mannschaft unter Druck, zumal die internen Unstimmigkeiten offenbar bestehen bleiben. Der volle Fokus des 42-Jährigen liegt auf dem Spiel gegen den SV Darmstadt 98 (Freitag, 18:30 Uhr) - und ein Sieg sei laut Geraerts alternativlos.

"All meine Energie in dieses Spiel gesteckt"

In Nürnberg noch Pech gehabt, gegen Magdeburg das Momentum nicht genutzt. Anschließend verloren die Königsblauen völlig zurecht gegen Köln und Karlsruhe. Vier Punkte aus fünf Spielen - das ist zu wenig für den Ex-Bundesligisten, der sich in dieser Saison wieder stabilisieren wollte. "Wir müssen nicht alles in Frage stellen. Wir machen auch gute Sachen", hob Karel Geraerts hervor, dass sich Schalke aus der Krise befreien kann. "Wir wissen, dass die Welt in zwei Wochen wieder ganz anders aussehen kann."

Der 42-jährige Belgier wusste aber auch, was dafür nötig sein wird. Der Zusammenhalt, an dem in Gelsenkirchen jedoch bislnag gezweifelt werden kann. "Wenn wir jetzt nicht zusammenstehen, dann haben wir ein Problem. Die einzige Lösung, die wir haben, ist, drei Punkte zu holen", forderte Geraerts daher konsequent. Weil der Cheftrainer sonst seinen Job verliert? "Ich habe all meine Energie in dieses Spiel gesteckt. Als Trainer musst du immer Ergebnisse haben, das ist so. Ich bin nicht fokussiert auf meine Position, sondern auf das Spiel", betonte der S04-Coach deutlich.

Aussprache mit Manga bleibt intern

Eine Aussprache mit Kaderplaner Ben Manga habe es inzwischen gegeben. Ob die Wogen geglättet sind, verriet Geraerts jedoch nicht. "Wir haben kurz miteinander telefoniert. Der Inhalt bleibt intern. Mehr kann ich darüber nicht sagen", hielt sich der Cheftrainer auf mehrfache Nachfrage zurück. In den vergangenen Tagen und Wochen wurde bereits deutlich, dass es zwischen Geraerts und Manga knirschte. Die geringen Einsatzzeiten von Neuzugängen, insbesondere in der Abwehrzentrale, gelten als zentraler Punkt der Meinungsverschiedenheit. Ein Lichtblick für den Cheftrainer: mit Tomas Kalas könnte ein erfahrener Routinier zurückkehren.

Der Einsatz des tschechischen Innenverteidigers ist jedoch noch offen. Neben Paul Seguin und Lino Tempelmann könnte auch Jannik Bachmann aufgrund einer Erkältung ausfallen. Die endgültige Entscheidung über das Personal gegen den SV Darmstadt 98 wolle Geraerts noch treffen, darunter auch die Frage eines Einsatzes von Ibrahima Cissé. Der Innenverteidiger war, nachdem er bereits mit S04-Kapitän Kenan Karaman im Training aneinander geraten war, nun auch in ein Wortgefecht mit Justin Heekeren verwickelt gewesen. Obwohl Geraerts beide Akteure in die Kabine schickte, sind keine dauerhaften Konsequenzen angedacht. "Mir ist es lieb, wenn sie reden. Fußball ist Emotion", so Geraerts. Ein Dreier gegen Darmstadt würde auch manche Emotion auf Schalke wieder auflockern.

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