Erneuter Schiri-Ärger bei Würzburg: "Das kann nur Rot sein, nicht Gelb"

Trotz des spät erkämpften Punktgewinns gegen den 1. FC Nürnberg treten die Würzburger Kickers weiterhin auf der Stelle und verpassen es, im Rennen um den Klassenerhalt an Boden gutzumachen. Dabei richteten sich die Blicke der Verantwortlichen nach dem 1:1 insbesondere auf eine Schiedsrichterentscheidung aus der ersten Halbzeit, die den Spielverlauf hätte auf den Kopf stellen können, am Ende aber zu Ungunsten der Unterfranken ausfiel und Sportvorstand Sebastian Schuppan zur Weißglut trieb. 

"Das kann nur Rot sein, nicht Gelb" 

Die Würzburger Kickers und der DFB kommen in dieser Spielzeit wohl auf keinen grünen Zweig mehr. Zum wiederholten Male sahen sich die Unterfranken an diesem Wochenende beim 1:1-Unentschieden gegen den 1. FC Nürnberg vom Schiedsrichter benachteiligt, weswegen insbesondere Sportvorstand Sebastian Schuppan seinem Ärger nach Schlusspfiff Luft machen musste. "Wir bekommen immer wieder Schläge auf den Kopf", beklagte der 34-Jährige vor dem "Sky"-Mikrofon und bezog sich mit seiner Kritik auf eine Szene aus der 19. Minute. Nach einer zu kurzen Kopfball-Rückgabe in Richtung Christian Mathenia wusste sich der Nürnberger Lukas Mühl als letzter Mann gegen Ridge Munsy nur noch mit einem Foul zu helfen und bekam dafür von Schiedsrichter Tobias Reichel lediglich die gelbe Karte gezeigt.

"Wenn man das pfeift, kann es nur Rot sein", schlussfolgerte Schuppan hinterher und verstand nicht, warum sich der Videoschiedsrichter aus Köln in dieser Situation nicht einmischte: "Was hindert uns daran, ganz ehrlich? Das kann nur Rot sein, nicht Gelb." Auch den Hinweis des Linienrichters, dass Mathenia eventuell noch an den Ball hätte kommen können, wollte Schuppan dabei nicht gelten lassen. "Woher soll er das wissen? Das ist hypothetisch." So aber durfte Nürnberg mit elf Mann weiterspielen, was neben dem Würzburger Sportvorstand auch den Hauptsponsor der Unterfranken so sehr ärgerte, dass er im Anschluss an die Partie ankündigte, seine Verträge mit dem DFB aufkündigen zu wollen.

Santelli glaubt weiterhin an Chance 

Lediglich der Interimstrainer der Kickers, Ralf Santelli, hielt sich auf der Pressekonferenz mit einer Bewertung der Schiedsrichter-Entscheidung zurück: "Dazu gibt es die Schiedsrichter und ausgebildete Leute, die sich mit dem Regelwerk auskennen. Ich bin Fußballtrainer und versuche auf dem Platz Lösungen zu finden." Auf eben jenem Platz hatte der 52-Jährige dabei zunächst den 0:1-Rückstand nach einem verunglückten Befreiungsschlag von David Kopacz und einem Abstauber durch Erik Shuranov (5.) mit ansehen müssen. "Das Tor, was wir da fabrizieren, war ein verspätetes Ostergeschenk. Ganz ohne Not", so Santelli, dessen Team nach einem Freistoß in Person von Lars Dietz aber immerhin noch zum Ausgleich kam (78.) und damit wenigstens einen Zähler im Abstiegskampf sammelte.

Als Schlusslicht der Liga mit einem Rückstand von sechs Punkten auf den Relegationsplatz - bei einem Spiel mehr auf dem Konto - war das Unentschieden letztlich aber wohl zu wenig. Auch, wenn Santelli darin selbst keinen Rückschlag sehen wollte: "Die Gesamtsituation hat sich für meinen Geschmack nicht dramatisch verändert. Unser Ziel bleibt es, bis zum letzten Spieltag rechnerisch alles möglich zu machen und auf diesem Weg sind wir", so der Interimscoach. Den Kickers helfen nun aber nur noch Siege, dabei geht es am kommenden Samsgtag ausgerechnet zum Rückrunden-Spitzenreiter FC St.  Pauli.

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