Erste Pleite nach 21 Spielen: Darmstadts Angst vor einem Deja-vu

Für Darmstadt 98 kann das Ende seiner Erfolgsserie im Zweitliga-Aufstiegsrennen alles ändern. Durch die erste Niederlage seit 21 Spielen mit 0:1 beim Rivalen 1. FC Heidenheim sind die "Lilien“ an der Spitze nach langen Wochen plötzlich hart von ihren Verfolgern bedrängt - und die Hoffnungen von der Bundesliga-Rückkehr auf einmal wieder vielleicht nur trügerisch.

Lieberknecht: "Vorher viel richtig gemacht“

Womöglich mit dunklen Vorahnungen von einem Einbruch seiner Mannschaft im Saisonendspurt stellte sich Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht im Sky-Interview geradezu trotzig vor seine Spieler. "Wenn man nach 21 Spielen das erste Mal verliert, weiß man, dass man vorher viel richtig gemacht", meinte der Coach.

Lieberknecht unterschlug dabei eine ebenso ernüchternde wie auch bedrohliche Erkenntnis: Nach dem 1:1 vor Wochenfrist gegen den Hamburger SV konnten die Hessen auch den zweiten Verfolger nicht abschütteln. Hamburg liegt mittlerweile nur noch einen Punkt hinter Darmstadt auf dem zweiten Aufstiegsplatz, während Heidenheim sich nur noch zweite weitere Zähler zurück auf dem Aufstiegsrelegationsrang in Schlagdistanz zu Lieberknechts Mannen brachte.

Darmstadts Position war insbesondere kurz nach Beginn der Rückrunde schon komfortabler gewesen. Noch vor dem Duell mit dem HSV betrug der Vorsprung auf Rang drei acht Punkte und auf den ersten Nichtaufstiegsplatz sogar zehn Zähler. Dieses Polster besteht aufgrund von Rückschlägen für Konkurrenten wie den 1. FC Kaiserslautern oder den SC Paderborn weiter.

Schuhens "nicht wirklich gutes Gefühl“

Unmerklich lebte im Darmstädter Lager die Vergangenheit wieder auf – und mit den Erinnerungen auch die Angst vor einem Deja-vu. Denn erst in der vergangenen Saison hatten die "Lilien“ bis weit in die Schlussphase der Saison hinein vom Wiederaufstieg ins Oberhaus träumen dürfen und standen letztlich mit leeren Händen da. Lieberknecht stürzte 2018 als Coach mit Eintracht Braunschweig auch nach der Herbstmeisterschaft noch vollkommen aus der Aufstiegszone.

Den Elefanten im Raum mochte vor der Heimreise allerdings erst einmal niemand beim Namen nennen. Im Gegenteil: Beinahe unisono beschworen Lieberknecht, Kapitän Fabian Holland und Torhüter Marcel Schuhen Charakter und Nehmerqualitäten ihres Teams.

"Wir haben“, sagte Lieberknecht am Sport1-Mikrofon mit Blick auf das anstehende Gastspiel am Samstag bei Abstiegskandidat Arminia Bielefeld, "wir haben nach unseren zwei bisherigen Niederlagen immer gute Reaktionen gezeigt. Das wird meine Mannschaft sicher wieder machen.“ Auch aus Hollands Sicht „wird uns das Spiel nicht umhauen“. Schuhen räumte zwar ein „nicht wirklich gutes Gefühl“ ein, betonte aber gleichfalls die Entschlossenheit der Hessen zu einer „richtigen Reaktion“.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"