Erzgebirge Aue: Veilchen entführen drei Punkte aus dem Ronhof

Die Sommerpause ist auch für den FC Erzgebirge Aue zu Ende. Die Lila-Weißen erwischen einen guten Start in die neue Saison und gewinnen ihr erstes Spiel bei Greuther Fürth mit 0:2. Es ist der erste Auftaktsieg für die Veilchen seit sechs Jahren, damals gab es einen Sieg beim FC Ingolstadt. Trotz der maximalen Punkteausbeute gibt es für die Mannschaft von Cheftrainer Daniel Meyer noch jede Menge Luft nach oben.

Erste Hälfte: Nazarov als einziger zielsicher

Die erste Überraschung gab es bei der Aufstellung, Daniel Meyer stellte mit Fabian Kalig und Filip Kusic gleich zwei gelernte Innenverteidiger auf die defensiven Außenbahnen. In der Mitte sollten die Neuzugänge Sören Gonther und Marko Mihojevic für Ordnung sorgen. Die neue Viererkette wurde nicht lange geschont, beide Mannschaften gingen direkt in den Vorwärtsgang. Die Fürther setzten die ersten Ausrufezeichen durch die Chancen von Keita-Ruel und Meyerhöfer. Aue antwortete mit Florian Krüger, der im Strafraum alle Verteidiger abschütteln konnte, aber beim Abschluss an Buchert im Fürther Tor scheiterte. Die Veilchen gewannen zusehends die Oberhand und kamen zu Chancen. In der 25. Minute brach dann der Bann, nach einer schönen Kombination über links, stand Dimitrij Nazarov frei und knallte die Hereingabe von Krüger direkt unter die Latte - 0:1 Aue. Fürth bemühte sich um eine Antwort und kam zu einigen Großchancen vor der Pause. Nach einem Ausflug von Männel im Strafraum kam Keita-Ruel direkt vor dem Tor zum Abschluss, scheiterte dort aber am hellwachen Auer Neuzugang Marko Mihojevic. Seine kurze Unsicherheit schüttelte Männel schnell wieder ab und hielt vor der Pause stark gegen Keita-Ruel und Mohr die Null fest. Die Auer wirkten in dieser Phase sehr verunsichert und unorganisiert und hatten große Probleme im Spielaufbau und in der Abwehr.

Zweite Hälfte: Fürther Chancenwucher

Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Spielbild nicht. Die Fürther drängten immer mehr auf den Ausgleich und suchten den Weg in den Strafraum über die Flügel. Hier hatten die Auer größte Probleme und immer wieder sorgte eine Flanke oder Hereingabe für Gefahr. Keita-Ruel scheiterte gleich mehrfach vor dem Tor von Martin Männel. Neuzugang Stefaniak versuchte es indes aus der Distanz, fand in Männel aber ebenso seinen Meister. In dieser Phase konnte Aue kaum dagegenhalten, die Erzgebirger hatten größte Not den Ball aus der Gefahrenzone zu bringen. Daniel Meyer stellte in der Folge um, brachte mit Dominik Wydra einen weiteren defensiven Spieler und erst nach etwa einer halben Stunde im zweiten Durchgang gelang es den Veilchen mit Kontern für Entlastung zu sorgen. Philipp Zulechner vergab zweimal frei vor Burchert die Chance auf die Entscheidung. In der 81. Minute hätte dann der längst verdiente Ausgleich für das Kleeblatt fallen müssen. Ein Freistoß von Stefaniak klatschte an den Pfosten, Green musste den Abpraller nur noch über die Linie drücken, doch in Rücklage verzog er und der Ball flog über das leere Tor. Aue gleich doppelt im Glück, denn auf der Gegenseite konnte Burchert einen Schuss vom eingewechselten Baumgart nur nach vorne abklatschen lassen, Jan Hochscheidt war zur Stelle und machte kurz vor Schluss den Deckel drauf - 0:2 Aue.

Gutes Ergebnis, ausbaufähige Leistung

Zwar mag Fußball ein Ergebnissport sein, doch mit der Leistung seiner Elf kann Cheftrainer Daniel Meyer trotz der drei Punkte nicht zufrieden sein. Die Veilchen schwankten zwischen zielgerichteten, direkten Offensivfußball und nervöser Unordnung. Großen Anteil am Ergebnis hatten zudem die Fürther, die mehrere hochkarätige Chancen ausließen und den Auern somit den Sieg nicht mehr entreißen konnten. Die neu formierte Viererkette wirkte, vor allem auf den Flügeln, alles andere als sattelfest. Ohne Torwart Martin Männel und Neuzugang Marko Mihojevic wäre die Partie nicht zu Null ausgegangen. Die Leihgabe von PAOK Saloniki entschied nahezu jedes Kopfballduell im Strafraum für sich und wirkte trotz Fitnessrückstand bei seinem ersten Spiel in der 2. Bundesliga schon sehr gefestigt. Vor dem ersten Heimspiel der Saison gegen Wehen Wiesbaden wartet jede Menge Arbeit auf die Mannschaft und das Trainerteam.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"