Erzgebirge Aue: Veilchen erkämpfen einen Punkt im Wildpark

Ein turbulentes Montagabendspiel in der 2. Bundesliga zwischen den Karlsruher SC und dem FC Erzgebirge Aue endete 1:1. Aue durfte schon kurz nach dem Anpfiff jubeln, spielte dann aber nach einem Foul von Torschütze Hochscheidt über 50 Minuten in Unterzahl. Dank Alu-Glück und einer engagierten Abwehrleistung reichte es am Ende für einen Zähler im Wildpark.

Hochscheidt trifft und fliegt

Sechs Jahre lang schnürte Aue-Trainer Dirk Schuster seine Fußballschuhe für den KSC, in seiner alten Heimat setzte er wieder auf Pascal Testroet und Florian Krüger im Sturm. Dafür blieben Tom Baumgart und Philipp Zulechner auf der Ersatzbank. Bei regnerischen Bedingungen gingen die Veilchen auf der Baustelle im Karlsruher Wildpark früh in Führung. Nach einer guten Ablage von Testroet und einem perfekten Diagonalball von Krüger war Hochscheidt frei durch, umkurvte Uphoff und netzte aus spitzem Winkel ein. Ein Start nach Maß für die Gäste aus dem Lößnitztal. In den folgenden Minuten schafften es die Auer immer wieder mit schnellen, direkten Kombinationen in den Karlsruher Strafraum. Pascal Testroet scheiterte mit einem Drehschuss ebenso an Keeper Uphoff wie der Ex-Karlsruher Dimitrij Nazarov. Der KSC hätte sich über ein weiteres Gegentor nicht beschweren dürfen und die Badener drehten in der Folge auf. Vor allem die Standards der Hausherren sorgten für Gefahr. Die beste Möglichkeit hatte Innenverteidiger Gordon, der nur noch an der Querlatte scheiterte. Aue zog sich mehr und mehr zurück und hatte kaum noch Chancen zur Entlastung. Die Szene des Spiels ereignete sich dann vor der Pause. Im Laufduell mit dem Karlsruher Thiede zog Torschütze Jan Hochscheidt den Kürzeren und trat den Abwehrmann nach dessen Rückpass mit der Sohle in die Waden. Schiedsrichter Waschitzki hatte nach dem Eingreifen des VAR keine andere Möglichkeit, als seine zuvor gezogene gelbe Karte in eine Rote umzuwandeln.

Karlsruher Sturmlauf und Ausgleich

Nach dem Platzverweis kippte das Spiel endgültig und der KSC belagerte nach dem Seitenwechsel den Auer Strafraum. Wanitzek gab den ersten Warnschuss ab und traf aus gut 25 Metern nur den Innenpfosten. Immer wieder hatten die Veilchen große Mühe, die Ecken der Karlsruher zu verteidigen und nach gut einer Stunde bestrafte Fink die Auer Nachlässigkeit. Nach einer kurzen Ecke bekamen die Sachsen den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Fink stand richtig, zog ab und fand die einzige Lücke zwischen den Auern und dem Tor. Der Bann war für den KSC gebrochen, doch das Tor belebte eher die Erzgebirger, die es in der Folge besser schafften den Ball vom Strafraum fern zu halten. Offensiv fehlte es der Mannschaft von Dirk Schuster dennoch an Entlastung. Bis auf eine gute Flanke von Rizzuto und die daraus resultierende Chance durch Nazarov fiel den Veilchen ohne ihren Strippenzieher Hochscheidt nichts ein. Einen weiteren Aufreger hielt die Partie noch bereit, nachdem Pourié im Strafraum zu Fall kam, zeigte Schiedsrichter Waschitzki auf den Punkt. Der VAR griff erneut ein und die Wiederholung zeigte, dass kein elfmeterwürdiges Foul vorlag. Die Veilchen warfen sich weiter in jeden Ball und brachten auch gegen vier Karlsruher Stürmer den einen Punkt über die Zeit.

Die Hälfte ist geschafft

Die Rote Karte für Jan Hochscheidt wiegt schwer, der 32-Jährige ist für das Offensivspiel der Auer unverzichtbar und die kommende Sperre stellt Dirk Schuster vor eine große Herausforderung. Dennoch gibt es im Erzgebirge auch Grund zur Freude, die ersten 20 Punkte zum Klassenerhalt sind eingefahren. Nachdem die Veilchen in den vergangenen Jahren immer tief im Keller steckten und gegen den Abstieg spielten, hat man sich in dieser Spielzeit in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt. Zurücklehnen darf sich die Mannschaft von Dirk Schuster aber nicht, denn vor allem im Dezember warten noch einige schwere Aufgaben und nach wie vor ist die Liga eng zusammen. Nach der Länderspielpause empfangen die Erzgebirger ihren Lieblingsgegner, dann gastiert der FC St. Pauli im Lößnitztal.

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