"Es ist Wahnsinn": Dreifaches Aluminium verhindert SVD-Comeback

Der Wahnsinn trägt einen Namen und heißt SV Darmstadt 98! Drei Mal trafen die Lilien bei einer 2:3-Niederlage gegen St. Pauli das Aluminium und gingen entsprechend als Verlierer vom Platz. Dabei kämpften sich die Gäste am Hamburger Millerntor nach deutlichem Rückstand eindrucksvoll zurück und hätten sogar den Sieg auf dem Fuß gehabt.
Drei Tore in sechs Minuten
"Ich habe schon viele Spiele gemacht, aber so etwas habe ich selten erlebt", stellte SVD-Stürmer Serdard Dursun nach der 2:3-Niederlage beim FC St. Pauli konstaniert fest. Die Hamburger düpierten ihre Gäste mit einfachen Mitteln, hinzu kam das mittlerweile fast schon bekannte Unglück aus Darmstädter Sicht. "Beim Gegentor fälschen wir den Ball noch selbst ab und kriegen ihn nicht weg", ärgerte sich SVD-Cheftrainer Markus Anfang nach einem "sehr interessanten Zweitligaspiel" über dessen Ausgang. Denn für den Lilien-Coach war klar: "In der zweiten Halbzeit war nur Darmstadt 98 am Drücker."
Viel anderes blieb den Darmstädtern gar nicht über, hatten sie doch nach 62 Spielminuten zwei Tore aufzuholen. Nur vier Zeigerumdrehungen nach dem zweiten Treffer der Hamburger war das Spiel schon wieder ausgeglichen. "Nach dem Ausgleich waren wir ganz klar am Zug, das Spiel für uns zu entscheiden", sah Anfang ein starkes Comeback seines Teams, doch wie so oft in den letzten Wochen fehlte schlichtweg das Spielglück und wenige Zentimeter zum eigenen Glück: "Wir treffen vorne aber dreimal Aluminium und kriegen dann hinten Tore, die wir besser verteidigen können."
"Der Ball wollte einfach nicht reingehen"
Guido Burgstaller, der Garant für den Aufschwung des FC St. Pauli, streckte den SVD in der Schlussphase nieder. Doch auch nach diesem Nackenschlag gab sich Darmstadt nicht mehr auf - zwei der drei Aluminiumtreffer folgten in den letzten fünf Minuten. "Die letzte Aktion beschreibt dann nochmal unsere Situation: Der Ball wollte einfach nicht reingehen", ärgerte sich Anfang weiter, während auch Stürmer Serdar Dursun beschrieb: "Der Spieler sitzt auf der Linie und klärt den Ball, dann treffen wir zum dritten Mal die Latte. Es ist Wahnsinn."
Diesen Ritt auf der Rasierklinge hat der SV Darmstadt 98 letztlich verloren, was in der Tabelle ein Vorbeiziehen der Hamburger bewirkte. Mit 25 Punkten stehen die Lilien nun auf dem 13. Tabellenplatz, der Vorsprung auf die Gefahrenzone ist wieder auf fünf Zähler geschmolzen. Die Mittel zur Besserung lagen für Torschütze Tim Skarke auf der Hand: "Uns hat leider wieder ein wenig die Konsequenz in beiden Strafräumen gefehlt, da müssen wir noch mehr als Team zusammenstehen, um alles zu verhindern und vorne die Dinger zu machen." Beweisen muss der SVD diese Worte nun am kommenden Spieltag gegen Karlsruhe.