F95-Heimserie gerissen: "Brauchen wir nicht mehr drüber reden"
Im heimischen Stadion war Fortuna Düsseldorf unter Daniel Thioune ungeschlagen - bis zur 0:1-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg am vergangenen Wochenende. Das Ende der Serie ärgerte den Fußballlehrer jedoch nicht so sehr, wie die Art und Weise des Zustandekommens. Der Cheftrainer betreibt Ursachenforschung.
Duah lässt Heimserie reißen
Seit Februar steht Daniel Thioune an der Seitenlinie von Fortuna Düsseldorf, in dieser Zeit hat der 48-Jährige überwiegend Höhen mit den Landeshauptstädtern erlebt. Eine Heim-Niederlage? Fehlanzeige! Doch am vergangenen Wochenende machte FCN-Stürmer Kwadwo Duah den entscheidenden Treffer, der dei Düsseldorfer erstmals als Verlierer im eigenen Stadion vom Platz gehen lässt. "Unsere Serie ist gerissen – Haken dran, da brauchen wir nicht mehr drüber reden", hielt sich Thioune jedoch nicht lange mit der Statistik auf. Der Fußballlehrer war angefressen.
"Wir haben in der ersten Halbzeit wenig von der Energie auf den Platz gebracht, die wir hier über viele Wochen und Monate gezeigt haben", analysierte Thioune entsprechend das Spielgeschehen. Die Fortuna fand überhaupt nicht in die Partie, wie er feststellen musste. "Wir mussten defensiv viele Wege zurücklaufen und haben im Ballbesitz die Räume nicht bespielt und gefunden. Das war weit weg von dem, was unser Selbstverständnis sein sollte", so Thioune. Kurz nach dem Seitenwechsel fiel dann das goldene Tor, das den Nürnbergern zum Auswärtssieg genügte. Auch die Mannschaft war sauer.
"Hätte nicht sein müssen"
"In der Pause ist der Trainer laut geworden, was uns nochmal einen Push gegeben hat – den darf es zuhause mit unseren Fans im Rücken aber eigentlich gar nicht brauchen", berichtete F95-Stammkeeper Florian Kastenmeier, der im eigenen Stadion bislang sechs Gegentreffer in sechs Spielen hinnehmen musste. Keiner war so entscheidend, wie das Nürnberger Tor. "So eine Niederlage ist ein mieses Gefühl. Wir haben nicht das auf den Platz gekriegt, was wir uns vorgenommen hatten", schloss sich Tim Oberdorf der kritischen Betrachtung an. "Wir müssen uns selbst in die Verantwortung nehmen, weil wir nicht das gezeigt haben, was wir können. Das war sehr wenig heute."
Mit 17 Punkten aus dem bisherigen Saisonverlauf bleibt die Fortuna auf dem siebten Platz stecken. Die Spitzengruppe um den Hamburger SV auf dem dritten Rang sind jetzt schon acht Zähler entfernt. Doch auch diese Statistik wird Thioune erst einmal nicht interessieren - für den Übungsleiter zählte, herauszufinden, wie die Niederlage am Samstag zustande kam. "Vielleicht mussten wir heute auch den schweren letzten Wochen Tribut zollen, denn die Frische hat uns gefehlt. Insgesamt schmerzt die Niederlage, weil sie nicht hätte sein müssen", setzte Thioune an. Schon am Mittwoch (20:45 Uhr) muss die Fortuna wieder ran, wenn das Pokalspiel gegen den SSV Jahn Regensburg folgt.