"Faktisch ist eine Entwicklung da": HSV braucht einen Führungstreffer

Kann der Hamburger SV noch einmal entscheidend in den Aufstiegskampf eingreifen? Um die letzten Chancen zu wahren, muss das Team von Tim Walter effektiver werden. Die richtigen Ansätze habe der Fußballlehrer in allen vergangenen Partien gesehen. Ein Führungstreffer soll den Bann brechen.
"Effizienter und konsequenter sein"
Nur ein Sieg aus den letzten sieben Spielen - mit dieser Bilanz haben sich die Elbestädter weit von den Aufstiegsplätzen entfernt. Nun sind die Hamburger auf die anderen Plätze angewiesen, müssen aber natürlich zunächst die eigenen Hausaufgaben erledigen. Darin sah HSV-Cheftrainer Tim Walter kein Problem: "Wir haben den meisten Ballbesitz, die höchste Passgenauigkeit, erspielen die zweitmeisten Chancen und haben die viertmeisten Torschüsse. Faktisch gesehen ist also eine Entwicklung da." Hinzu kommt die beste Defensive der Liga, auf die der HSV angesichts von nur 30 Gegentoren in 29 Spielen wirklich stolz sein kann.
Die Krux liegt in der Offensive. "Wir müssen in diesen Dingen effizienter und konsequenter sein", forderte Walter von seiner Mannschaft. Zuletzt habe man viele unterschiedliche Dinge versucht: "Sei es über einen Durchbruch über die Außenbahn, per Chipball hinten in den Strafraum, einen Ball vor die Kette oder via Distanzschuss", so der Fußballlehrer. Gebracht hat es nichts. Noch dazu lief Hamburg in sechs der letzten sieben Spiele einem Rückstand hinterher - nur die souveräne Partie gegen Aue kann ausgeklammert werden. Für Walter lag die Lösung auf der Hand: "Es geht darum, wieder in Führung zu gehen. Das ist unser nächstes Ziel. Dann haben wir die Spiele meist auch gewonnen."
Kittel steigt ins Training ein
Einfach wird das im Heimspiel gegen den Karlsruher SC nicht, wie die Elbestädter bereits vor knapp sechs Wochen merkten. Im DFB-Pokal-Viertelfinale setzte sich der HSV letzten Endes erst im Elfmeterschießen gegen die Badener durch. Walter ahnte, welches Spiel dieses Mal auf seine Mannschaft zukommen wird. "Entweder stehen sie ganz tief oder stellen die Abstöße zu und versuchen, uns situativ anzupressen", wolle er sich nicht überraschen lassen. "Vielleicht ist der KSC von der Pokalniederlage noch etwas gewurmt und angespitzt. Dann tut es uns gut, wenn der Gegner mitspielt."
Verzichten muss Walter auf Maximilian Rohr und Elijah Krahn (beide Muskelfaserriss), sowie Ludovit Reis (Gelbsperre). Am Ostersamstag wird aber zumindest Sonny Kittel nach Blessuren wieder ins Training einsteigen. Auch beim Top-Vorbereiter der Liga wird dann die Effizienz gefordert sein. Denn gerade gegen tiefstehende Gegner sollten die Lösungsansätze der Hamburger zünden, wie Walter fand: "Diese Lösungen hatten und haben wir, aber es geht auch darum, den Punch zu setzen und vor dem Tor zu vollenden." Gleichzeitig gilt es, abgesichert zu sein. Denn für den Kopf sei es letzten Endes auch schwierig, wenn "unsere Gegner aktuell aus sehr wenig Möglichkeiten sehr viel" machen.