FC St. Pauli: Verkleinert Bornemann den Kader im Winter?

Als Sportlicher Leiter des FC St. Pauli steht Andreas Bornemann dem Transferfenster im Winter skeptisch gegenüber. Weil der Kader des Hamburger gleich 35 Spieler umfasst, dreht sich die Herausforderung für den 48-Jährigen nicht nur um potentielle Neuzugänge, sondern auch um eine Verkleinerung der Mannschaft. Problematisch ist das Verletzungspech.

Elf Spieler müssten gehen

Christopher Avevor, James Lawrence, Florian Carstens, Matt Penney, Ih-yeong Park, Youba Diarra und Christian Conteh füllen aktuell die Verletztenliste des FC St. Pauli - alle sieben Spieler könnten auch in der Startelf der Kiezkicker einen Platz finden. Weil sie aber nicht zur Verfügung stehen und teilweise schon seit Saisonbeginn ausfallen, musste sich Sportchef Andreas Bornemann um Alternativen bemühen. Dabei hat der 48-Jährige eigentlich eine andere Vorstellung von einem funktionierenden Kader: "Mit einer Kadergröße von 18 Feldspielern plus drei Talenten plus drei Torhütern kann man gut und effektiv arbeiten."

Das heißt, aus dem aktuellen Kader müssten elf Spieler weichen, um Bornemann Idealvorstellung zu entsprechen. Mit nur zwei Punkten Vorsprung vor dem Abstiegs-Relegationsplatz muss sich der Kaderplaner gleichzeitig um potentielle Verstärkungen bemühen. Ein weiterer Aspekt, der Bornemann nicht zusagt: "Ich halte den Winter nicht für eine so gute Wechselperiode." Wenn Vorgriffe für den kommenden Sommer möglich seien, dann würde auch er zwar gerne zugreifen, aber im Allgemeinen sprechen Wintertransfers für Bornemann eine klare Sprache: "Ein Wechsel im Winter hat ja meistens Gründe. Da korrigierst du, was im Sommer vielleicht nicht optimal gelaufen oder nicht so aufgegangen ist, wie man es sich vorgestellt hat."

Ausgeglichene Bilanz

Hinzu kommt auch, dass in der Rückrunde noch nicht alle Spieler wieder verfügbar sein werden. Weil die Sportliche Leitung um Bornemann und Cheftrainer Jos Luhukay trotzdem "die Gruppe straffen wollen", wird es harte Entscheidungen im Winter geben. "Das würde bedeuten, dass es Verschiebungen gibt Richtung U23 oder Abgänge geben kann", kündigt der Sportchef vielsagend an.

Wenn sich dann die Atmosphäre in der Trainingsarbeit und in der Kabine "besser gestalten" lässt, will Bornemann möglicherweise auch ganz auf Wintertransfers verzichten: "Auf der Zugangsseite würden wir nur reagieren, wenn wir das Gefühl haben, wir kriegen fehlende Spieler über die Gruppe nicht kompensiert." Bornemann, der seit dem letzten Sommer die Geschicke der Kaderplanung leitet, verpflichtete seit seinem Amtsantritt zwölf Spieler und gab elf ab - der Vertrag mit Offensivspieler Cenk Sahin wurde in der laufenden Saison aufgelöst. Die Bilanz des 48-Jährigen ist damit bislang ausgeglichen.

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