FCK: Zwischen Wertschätzungs-Debatte und Torhüter-Karussell

Kurz nach der Zweitliga-Rückkehr ist auch beim 1. FC Kaiserslautern die Wertschätzungsdebatte aus der ganz großen Fußball-Welt angekommen. Den "Robert Lewandowski vom Betzenberg“ lässt dabei Mittelfeldspieler Hikmet Ciftci durch seinen Berater Nassim Touhiri geben.
Verlängerungswunsch "muss sich im Gehalt widerspiegeln"
Im Poker um einen neuen Vertrag für seinen Klienten legt Touhiri gleich die in Spielerkreis populär gewordene Leier auf. "Wenn der FCK Hikmet wirklich behalten will, dann muss sich diese Wertschätzung auch im Gehalt widerspiegeln“, erklärte Touhiri in der Bild-Zeitung.
Ein erstes Anzeichen der Lauterer Wertschätzung für Ciftci jedoch dürfte das Eröffnungsangebot der Pfälzer inklusive der öffentlichen Absichtserklärung von Sportchef Thomas Hengen zur Fortsetzung der Zusammenarbeit gewesen sein. Wie weit die finanziellen Vorstellungen der wirtschaftlichen Zwängen unterliegenden "Roten Teufel“ und des Duos Ciftci/Touhiri momentan auseinander liegen, ist nicht bekannt.
Touhiri zieht vor den weiteren Gesprächen allerdings auch schon den Emotions-Joker: "Hikmet kam in Lauterns schwerster Phase an den Betzenberg, hat damals auf viel Geld verzichtet, sich aber immer für den Klub aufgeopfert und seinen Teil zum Aufstieg beigetragen.“
Tatsächlich war auf den türkischen Ex-Juniorennationalspieler, der im Januar 2020 von Zweitligist Erzgebirge Aue in die Pfalz kam, in der ausklingenden Aufstiegssaison besonders im zweiten Abschnitt Verlass. Nach einer monatelangen Zwangspause durch eine Muskelverletzung gehörte Ciftci in mehr als der Hälfte seiner insgesamt 21 Saisoneinsätze, darunter die Pleitenserie am Ende der regulären Spielzeit ebenso wie das entscheidende Relegationsspiel bei Dynamo Dresden, zur Anfangsformation.
Grundsätzlich scheint Ciftci den FCK auch als Wohlfühl-Oase zu empfinden. Dennoch vermischt Touhiri im Kampf auch um die Höhe seiner Provision die Interessen seines Spielers und die Drohung mit angeblichen Kontakten zu anderen Vereinen: "Obwohl Hikmet ablösefrei zu haben ist und es Interessenten gibt, bat er mich vor seinem Urlaub, dass Lautern erster Ansprechpartner sein soll“, erklärte der Berater.
Union-Keeper Luthe als neuer Torhüter im Gespräch
Womöglich noch lieber als Ciftci könnte Torhüter Andreas Luthe am Betzenberg unterschreiben. Durch den Wechsel von FCK-Keeper Matheo Raab bieten sich laut einem Bericht der Rheinpfalz die Pfälzer für den erfahrenen Schlussmann nach seiner mutmaßlichen Degradierung beim künftigen Europa-League-Teilnehmer vom Stammtorhüter zur Nummer drei als Ausweg aus der Sackgasse bei den Köpenickern an.
Für den 35-Jährigen spricht gerade mit Blick auf die bevorstehende Aufstiegssaison seine von über 240 Spielen im Ober- und Unterhaus. Außerdem arbeitete Luthe bereits bei Bundesligist FC Augsburg mit dem heutigen FCK-Trainer Dirk Schuster zusammen.
Luthes Chancen auf ein Engagement beim FCK stehen nicht schlecht. Raabs Ersatzmann Avdo Spahic soll mit einem Wechsel zu Drittligist MSV Duisburg liebäugeln, und der schon von Drittliga-Absteiger Viktoria Berlin verpflichtete Julian Krahl dürfte mit seinen 22 Jahren eher als Perspektivspieler gelten.