FCM vor Kellerkracher mit Fortuna: "Die Zeit läuft irgendwann weg"
Dem 1. FC Magdeburg fehlen weiterhin die Tore, um sich aus dem Tabellenkeller der 2. Bundesliga zu befreien. Cheftrainer Petrik Sander sah das Problem nicht nur bei seinen Stürmern, sondern als gesamte Mannschaftsleistung. Eine Niederlage im Testspiel soll wichtige Erkenntnisse vor der Partie bei Fortuna Düsseldorf (Samstag, 13 Uhr) geliefert haben.
"Nach wie vor war es ein wichtiger Test"
Eine Testspielpleite darf nicht überbewertet werden. Nach dem 0:1 gegen den 1. FC Schweinfurt, der in der 3. Liga auf dem vorletzten Rang steht, wurden dennoch unbequeme Fragen in Magdeburg gestellt. Cheftrainer Petrik Sander wollte gar nicht großartig zurückblicken, tat es dann aber doch: "Nach wie vor war es ein wichtiger Test, weil man diese Aussage bekommen hat, die man sonst nicht hätte bekommen können." Heißt, dass der erfahrene Coach weitere Erkenntnisse für die Misere der Magdeburger geliefert bekam. Eine Lösung wird nach wie vor gesucht.
Sander wollte an positiven Dingen festhalten. "Es nützt nichts, darüber jetzt nachzudenken, dies war schlecht und das war schlecht und das ist immer noch nicht besser geworden", so der 65-Jährige. "Das bringt keinem etwas. Man muss sehen, okay, das ist so, und wie versuchen wir das jetzt zu verändern? Da gibt es niemanden auf der ganzen Welt, der sagt: Das ist es! Derjenige wäre ein reicher Mann oder eine reiche Frau, aber das gibt es nicht." Sander werde sich weiter auf die Details beschränken, die möglicherweise eine Wende herbeibringen können. Doch viel Zeit bleibt dem FCM nicht, was auch dem Coach bewusst war.
"Ein Klavierspieler hat nur diese Tasten"
"Glauben Sie mir, dass wir uns den Kopf zerbrechen. Welche kleinen Dinge könnten wir noch verändern? Weil am großen Ganzen können wir logischerweise nichts tun", erklärte Sander - und zog den untypischen Vergleich: "Es geht nur über Abläufe. Ich weiß nicht, wie viele Tasten ein Klavier hat. Aber ein Klavierspieler hat nur diese Tasten. Der hat nur das und muss daran jeden Tag üben. Jeden Tag." Entsprechend will Sander die Wende mit den Spielern schaffen, die der 1. FC Magdeburg dabei hat. An den Stürmern alleine wollte es der Coach jedenfalls nicht festmachen: "Es ist ein Problem der gesamten Mannschaft. Trotzdem gehe ich positiv damit um und versuche den Jungs das auch so zu vermitteln."
Ohne Samuel Loric, Jean Hugonet, Daniel Heber und Lubambo Musonda (Gelbsperre) geht es in die Partie gegen Fortuna Düsseldorf. Baris Atik, der seine Pause aufgrund der fünften gelben Karte abgesessen hat, wird zurückkehren. "Wir wissen um die Bedeutung des Spiels", kündigte Sander an. "Wir müssen sehen, dass wir in einen Modus kommen, in dem wir solche Spiele einfach als K.O.-Spiele betrachten. Man kann nicht mehr sagen, dass man noch Zeit hat. Die Zeit läuft irgendwann weg. Deswegen ist es eine sehr, sehr wichtige Begegnung." Denn Düsseldorf kämpft mit ähnlichen Problemen wie Magdeburg, gilt hinter dem FCM als das zweitschwächste Team in der Offensive. Trotzdem forderte Sander: "Wir müssen da höllisch aufpassen, dass wir die defensive Stabilität, die wir so halbwegs jetzt drin haben, beibehalten." Chancen zu nutzen wäre anschließend ein zweiter Schritt, der dringend benötigt wird.