Fürther Amateur-Trauma: "Schwer, Worte zu finden“

Der frühere Pokalschreck leidet mittlerweile selbst unter einem Underdog-Fluch: Zum dritten Mal nacheinander flog die SpVgg Greuther Fürth durch die 1:2-Blamage bei Viertligist FC Homburg im DFB-Pokal schon vor dem Achtelfinale gegen einen Amateurverein aus dem Wettbewerb.

Zorniger: "Ist auch meine Verantwortung“

Beim fränkischen Klub, dessen Greuther Teil vor fast 30 Jahren als Regionalligist TSV Vestenbergsgreuth durch einen 1:0-Coup gegen Rekordmeister Bayern München eine der bis heute größten Sensationen in der deutschen Pokalgeschichte gefeiert hatte, herrschte nach der Pleite blanke Fassungslosigkeit. "Wir waren in der ersten Halbzeit überhaupt nicht auf dem Platz, das ist auch meine Verantwortung“, gestand Trainer Alexander Zorniger nach ersten Debatten mit aufgebrachten Fans verärgert und resümierte frustriert: "Es ist eine maßlose Enttäuschung für alle.“

Besonders angesichts der mutmaßlichen Widerstände in Fürths Mannschaft zu Aneignung von Negativerfahrungen der jüngeren Vergangenheit. Denn bereits vor Jahresfrist war das "Kleeblatt“ im Pokal sogar beim damaligen Fünfligisten Stuttgarter Kickers gescheitert, nachdem der Ex-Bundesligist 2021 ebenfalls schon in der ersten Runde beim Regionalligisten Babelsberg 03 ausgeschieden waren.

Das Murmeltier grüßt weiter jährlich....

Nun also grüßte das buchstäbliche Murmeltier in Homburg. Bei den Saarländern, deren Gesamtmarktwert gerade einmal 14 Prozent von Fürths Spielervermögen (22,75 Millionen Euro) beträgt, konnte Zornigers Mannschaft selbst aus 69 Prozent Ballbesitz kein entscheidendes Kapital schlagen. Erheblich effizienter erwiesen sich die Gastgeber, denen ihre zwei einzigen Chancen zum Sieg genügten. Fürth hingegen gelang aus sechs Schüssen auf Homburgs Tor nur der zwischenzeitliche und letztlich trügerische Ausgleich durch Branimir Hrgota (52.)

Für den Kapitän stellte das ernüchternde Endergebnis denn auch eher eine Niederlage des Zweitligisten dar als einen verdienten Erfolg des zwei Klassen tiefer angesiedelten Außenseiters. „"Die Niederlage“, meinte Hrgota auf der Vereinshomepage enttäuscht und ebenfalls selbstkritisch, "tut unheimlich weh. Es ist schwer, Worte zu finden. Wir waren nicht so gefährlich, wie wir es eigentlich sein sollten. Letztendlich haben wir das Spiel selbst verloren. Nach so einem Spiel muss sich jeder Einzelne an die eigene Nase fassen und schauen, was er falsch gemacht hat und besser hätte machen können.“

Erkenntnisse sind dringend nötig: Am Samstag folgt in der Liga das Gastspiel beim 1. FC Kaiserslautern - einem der großen Gewinner des Pokal-Dienstags (3:2 gegen Bundesligist 1. FC Köln)....

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